Spatenstich für die Erweiterung der Fahrzeugwerkstätte am Cargo Terminal Graz
Ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Schienengüterverkehrs in der Steiermark


Mit dem Spatenstich am 26. März 2025 startet die Erweiterung der Fahrzeugwerkstätte am Cargo Terminal Graz (Terminal Graz-Süd in Werndorf) unter der Projektleitung der Steiermärkischen Landesbahnen (StLB) in Zusammenarbeit mit der Güterterminal Werndorf Projekt GmbH (GWP) als Grundstückseigentümerin und Errichterin.
Seit 2003 sind die StLB Betriebsführer der Eisenbahn- und Umschlaganlagen am Cargo Terminal Graz und seit 2010 für alle eisenbahntechnischen und betrieblichen Aktivitäten verantwortlich. Die Cargo Center Graz Betriebs GmbH und Co KG (CCG) übernimmt als Betreiber des Güterverkehrszentrums das Management der Immobilien- und Allgemeinflächen. Durch das kontinuierliche Wachstum des Terminals in den letzten zwei Jahrzehnten, wurde auch der Tätigkeitsbereich der StLB erweitert und führte zu einem steigenden Bedarf an zusätzlicher Infrastruktur. „Die Erweiterung der Fahrzeugwerkstätte stellt einen entscheidenden Meilenstein in dieser Entwicklung dar und trägt maßgeblich zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts bei. Gleichzeitig leistet dieses Projekt einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Schienengüterverkehrs in der Steiermark", erklärt Verkehrslandesrätin Claudia Holzer.
Ronald Kiss, Direktor der Steiermärkischen Landesbahnen, unterstreicht die Relevanz dieses Projektes: „Für die Steiermärkischen Landesbahnen ist es wichtig den Standort für Eisenbahnverkehrsunternehmen attraktiv zu gestalten. Ein wesentlicher Teil davon ist die Werkstätte für Schienenfahrzeuge. Es freut uns, dass wir mit der Erweiterung der gestiegenen Nachfrage Rechnung tragen dürfen."
BESCHREIBUNG DES PROJEKTES
In den letzten Jahren haben die StLB zahlreiche Maßnahmen zur Optimierung des Terminals ergriffen, um dessen Attraktivität für Wirtschaft, Industrie, Speditionen und Reedereien zu steigern und gleichzeitig die Abläufe effizienter zu gestalten. Mit der kontinuierlichen Zunahme des Containerumschlags wächst auch die Zugfrequenz am Terminal, wodurch die Werkstätte an ihre Kapazitätsgrenzen stößt. Außerdem bringen die Erweiterung des Terminals durch die Anschlussbahn Nord im Oktober 2024 sowie die bevorstehende Inbetriebnahme der Koralmbahn ein weiteres deutliches Wachstum des Zugverkehrs sowohl am Terminal als auch auf der Strecke mit sich.
Um den Verkehr auch in Zukunft erfolgreich von der Straße auf die Schiene zu verlagern, ist eine entsprechende Infrastruktur unerlässlich. Die Verfügbarkeit von Werkstätten für Schienenfahrzeuge spielt dabei eine Schlüsselrolle. Mit der Erweiterung der Fahrzeugwerkstätte am Terminal werden attraktive Rahmenbedingungen für den Eisenbahnverkehr geschaffen, die es ermöglichen, Schadwagen direkt bei Ankunft zu reparieren und Lokomotiven einer Revision zuzuführen. Für die rund 30 Eisenbahnverkehrsunternehmen, die den Terminal laufend nutzen, bedeutet dies eine deutlich höhere Flexibilität, da jederzeit ein Ganzzugvolumen zur Verfügung steht und eine etwaige erforderliche Überstellung von Ersatzwagen sowie die kostenintensive Bereitstellung von Ersatzlokomotiven entfällt. Dadurch wird eine hohe Planbarkeit und Sicherheit hinsichtlich der Fahrzeugverfügbarkeit gewährleistet. Eine Serviceeinrichtung dieser Art ist an keinem anderen Terminal gegeben und bringt damit einen Vorteil und ein Alleinstellungsmerkmal für den Cargo Terminal Graz mit sich.
Die Ausschreibung und Ausführung der baulichen Maßnahmen sowie die Rahmenfinanzierung der Fahrzeugwerkstättenerweiterung erfolgt über die Güterterminal Werndorf Projekt GmbH (GWP), als Eigentümerin der Terminalanlagen sowie der Bestandswerkstätten.
PROJEKTBEREICHE
1. Erweiterung der bestehenden Werkstätte:
Die Erweiterung der bestehenden Halle umfasst ein zusätzliches Hallengleis für Arbeiten an Triebfahrzeugen, Güter- und Personenwägen. Die neuen Gebäudeabmessungen betragen ca. 76 m Länge, 10,7 m Breite und 14,4 m Höhe, mit einer Bruttogeschoßfläche von ca. 813 m² und einer Kubatur von ca. 11.700 m³. Der Zubau erfolgt südöstlich der bestehenden Werkstätte in Stahl-Skelettbauweise und wird mit einer Gleisaufständerung von ca. 20 m ausgestattet. Weitere Merkmale sind eine abgesenkte Arbeitsgrube, ein Hallenkran (10t), eine Dieselrauchgasabsauganlage sowie eine Mittel- und Dacharbeitsbühne mit Strom-, Druckluft- und Wasseranschlüssen.
2. Anpassung der Gleisanlagen:
Durch die geplante Erweiterung ergeben sich notwendige Änderungen an den Gleisanlagen.
3. Abschaltbare Oberleitung im Außenbereich:
Im Außenbereich ist ein kurzer Gleisabschnitt mit abschaltbarer Oberleitung für die Wartung von Elektrotriebfahrzeugen vorgesehen. Diese Ausstattungsmerkmale machen die Werkstätte zu einer modernen, zukunftsorientierten Eisenbahnfahrzeugwartungseinrichtung, die unter Berücksichtigung der Anforderungen zum Arbeitnehmer:innenschutz geplant ist.
BESONDERHEITEN
Die Errichtung der Werkstättenerweiterung und dessen Anbindung zum Bestand erfolgt während des Vollbetriebs in der bestehenden Fahrzeugwerkstätte. Im Vorfeld hergestellte Provisorien ermöglichen den reibungslosen Werkstätten- und Baustellenbetrieb.
ZEITLICHE ECKDATEN ZUM BAUABLAUF
Baubeginn (Hochbau): 31.03.2025
Beginn Gleisbau (Wiederherstellung): 29.07.2025
Fertigstellung: 30.01.2026
Probebetrieb, Schulungen, Doku: bis 03.04.2026
Inbetriebnahme: 06.04.2026
26. März 2025