Geist&Gegenwart 2024: Europas Regionen im Fokus des diesjährigen Pfingstdialogs auf Schloss Seggau in Leibnitz
Graz (15. Mai 2024).- Die Herausforderungen und Chancen der europäischen Regionen in einer globalisierten Welt stehen auf Schloss Seggauberg im Zentrum des diesjährigen Geist&Gegenwart-Diskurses. Bereits zum 12. Mal stellen sich für zwei Tage zahlreiche Expertinnen und Experten unter der Schirmherrschaft von Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl den Fragen nach den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen Europas. Im Fokus der Keynotes, Paneldisskussionen und Insiemegruppen stehen Fragen wie etwa: Wie können die Regionen Europas die Zukunft gestalten? Welche Rahmenbedingungen braucht es dafür? Welche Risiken gilt es zu bewältigen? Welche Hoffnungen können sich erfüllen? Welche Rolle kann die Vielfalt Europas in einer multipolaren Weltordnung spielen?
Die Begrüßung der Anwesenden vor Ort sowie der zahlreichen Zuseherinnen und Zuseher via Livestream erfolgte traditionell durch Geist&Gegenwart-Koordinator Herwig Hösele, welcher gleich zu Beginn die Bedeutung der europäische Werte unterstrich. „Gerade in dieser Zeit ist es natürlich sehr spannend, darüber zu sprechen, wie die Zukunft Europas aussehen soll, wie wir beispielsweise auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein können gegenüber Regionen wie beispielsweise China oder den USA, und es geht uns auch darum, dass wir die europäischen Werte wie Freiheit, Demokratie, Menschenrechte als unverrückbare Säuen noch einmal ganz klar positionieren."
Landeshauptmann Christopher Drexler eröffnete die Veranstaltung offiziell mit einem Plädoyer für die Bedeutung Europas und der europäischen Regionen: „Der Föderalismus in Europa sei kein Hemmnis, so wie das oft von Kommentatoren unterstellt werde, sondern vielmehr ein System des Wettbewerbs und der Dynamik im Wettstreit um die besten Ideen und Lösungen. Es brauche daher einen „Wettbewerbs-Föderalismus", den es zu stärken gelte.
In Hinblick auf Europas Rolle in der Welt forderte der steirische Landeshauptmann einen „neuen europäischen Spirit für Wettbewerb, Fortschritt und der Dynamik" ein. Für diesen gebe es bereits viele Beispiele, die es aber stärker zu unterstützen und zu fördern gelte. Zusätzlich zur Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken, brauche Europa auch eine neue und weniger „historisch schuldbehaftete" Erzählung. Schließlich sei Europa die Heimat der Aufklärung und des demokratischen Modells des Westens, das niemand von uns ernsthaft gegen autokratische Systeme anderer Nationen eintauschen können will. Genau dieses Modell müsse Europa auch erzählen, verteidigen und exportieren, so der Landeshauptmann.
Wissenschaftslandesrätin und Geist & Gegenwart Schirmherrin Barbara Eibinger-Miedl ging in ihren einleitenden Worten besonders auf die Rolle der europäischen Regionen ein: „Das heurige Thema „Europas Regionen - Zukunft gestalten" ist vor allem unter zwei Perspektiven zu sehen. Die Rolle Europas in der Welt und andererseits auch die Rolle der Regionen innerhalb der EU." Ein besonderes Anliegen ist der Landesrätin die zukünftige Rolle der nächsten EU-Entscheidungsorgane. Ist es doch für unseren Standort von entscheidender Bedeutung, dass die nächste Kommission die Standortpolitik als eine der zentralen Rollen definiert. Auch die besondere Vernetzung, die in der Steiermark so hervorragend mit allen Partnerinnen und Partnern gelebt wird, ist der Landesrätin ein besonderes Anliegen. „Genau diese Zusammenarbeit und Vernetzung brauchen wir auch auf europäische Ebene".
Der scharfsinnige Zeitdiagnostiker und führende Politikwissenschaftler Herfried Münkler ging hingegen in seiner Keynote auf den Wandel der Weltordnung und besonders auf die komplexe Situation und europäische Lösungsmöglichkeiten mit dem Krieg im Osten ein: Die ursprüngliche Lösungsform des Wohlstandstransfers sei gescheitert. Dadurch müsse sich Europa entweder für ein Entgegenkommen, dem sogenannten Appeasement, entscheiden, in dem es Russland Gebiete zugesteht und darauf hofft, dass Russland sich mit den neuen Gebieten zufriedengibt, oder aber der Strategie der Abschreckung. Frei nach dem lateinischen Sprichwort „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor" sei dies ein Plan der exzessiven Aufrüstung. Dies wäre ein Plan in dem wir Unmengen an Ressourcen in etwas investieren, das auf keinen Fall geschehen darf.
Zum Abschluss des ersten Tages eröffnen Wissenschaftsminister Martin Polaschek und Igor Papič, Minister für Hochschulbildung, Wissenschaft und Innovation der Republik Slowenien einen Empfang durch das Bundesministerium mit literarisch-kulinarischem Abend. Im Zentrum werden dabei die gute Zusammenarbeit und die starke, gemeinsame Partnerschaft der Nachbarländer stehen.
Auch morgen werden sich in Seggau wieder nationale und internationale Expertinnen und Experten, u.a. Journalist Gabor Steingart und Bundesministerin Karoline Edtstadler, die Hand geben und sich weiter mit dem Thema „Europas Regionen Zukunft gestalten" eingehend beschäftigen. Die Plenardiskussionen des Pfingstdialogs werden zu überwiegenden Teilen in Form eines kostenfreien Livestreams über die Homepage www. pfingstdialog-steiermark.at und über die Medienpartnerschaften zugänglich sein.
Graz, am 15. Mai 2024
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