Die Sieger des Fast Forward Award 2019 stehen fest!







Graz, 12. September 2019 - Die EaseLink GmbH (Kategorie Kleinstunternehmen), die SCOTTY Group Austria GmbH (Kleinunternehmen), die PJ Monitoring GmbH (Mittelunternehmen), die AT&S AG (Großunternehmen) und die LEC GmbH (Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung) wurden gestern Abend in der Helmut-List-Halle von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl mit dem Fast Forward Award 2019 ausgezeichnet. Mit dem Wirtschaftspreis des Landes Steiermark wurden heuer zum 23. Mal die innovativsten Projekte steirischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen prämiert. Die octogon GmbH erhielt den Sonderpreis „Regionale Wertschöpfung".
„Neue Wege zu gehen bedeutet neue Ideen zu entwickeln und diese auch umzusetzen. Es bedeutet aber auch, Mut und Risikobereitschaft aufzubringen. Ich freue mich über den herausragenden Erfindergeist in den heimischen Betrieben und Forschungseinrichtungen, der die Steiermark zu einer der innovativsten Regionen in Europa macht. Die Projekte beim Fast Forward Award beweisen dies jedes Jahr eindrucksvoll. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger und Nominierten", so Landesrätin Eibinger-Miedl.
„Der Fast Forward Award ist ein echtes Highlight im Wirtschaftsjahr. Er bündelt den Ideenreichtum und Mut unserer steirischen Unternehmen und verleiht dem Begriff „Innovation" ein lebendiges Gesicht. Beeindruckend ist heuer die inhaltliche Vielfalt der Projekte, ebenso wie die geografische Streuung: Die Teilnehmer kommen aus allen Regionen", so der Geschäftsführer der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) Christoph Ludwig.
Mehrstufige Auswahl
Eine Bewertung aller Einreichungen durch das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) legte die Basis für eine Shortlist mit 30 Projekten, aus denen die SFG in sechs Kategorien jeweils drei Finalisten nominierte. In den fünf Kategorien nach Unternehmensgröße entschied eine Fachjury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft über den Sieger. Den Gewinner des heurigen Sonderpreises „Regionale Wertschöpfung" wählte das Saalpublikum am Finalabend.
Kleinstunternehmen: E-Autos laden selbstständig auf
Elektroautos sind auf der Überholspur. Damit das lästige Hantieren mit dem Ladekabel bald der Vergangenheit angehören kann, hat Ease Link die „Matrix Charging" entwickelt. Die vollautomatisierte Ladetechnologie verbindet den Fahrzeugunterboden mit der Stromquelle. Connector und Pad sind direkt miteinander verknüpft, was die Energieübertragung hochwirksam macht (über 99 Prozent Effizienz). Das System ist einfach und schnell in privaten Garagen und auf öffentlichen Parkplätzen nachzurüsten. Es soll in Zukunft als Ladestandard den Markt erobern.
Kleinunternehmen: Echtzeit-Daten aus dem Cockpit
Unbestritten ist das Flugzeug eines der sichersten Verkehrsmittel. Dennoch verschwinden Maschinen fallweise vom Radar. Eine neue Satellitenkommunikationsanlage liefert eine permanente, schnelle Datenverbindung zwischen Flugzeug und Bodenstation. Somit bleibt die Überwachung auch im Notfall aufrecht. SCOTTY hat das neue System als Flagship-Projekt zusammen mit der Europäischen Weltraumbehörde ESA entwickelt. Es schafft erstmals eine robuste, wetterunabhängige und schnelle Übertragung eines gesicherten HD-Video-Streams direkt aus dem Cockpit.
Mittelunternehmen: Lückenlose Nachverfolgung auf Schiene
Bahngüterverkehr hat viele Vorteile, er hat im Vergleich zum Straßentransport technologisch allerdings noch aufzuholen. Automatisierte Prozesse zur Verfolgung von Sendungen und LKWs sind auf der Straße lange etabliert. Der „WaggonTracker" der PJ Monitoring GmbH bringt die Digitalisierung jetzt auf Schiene und liefert damit Kostenreduktion und erhöhten Frachtschutz. Um die Herausforderung der Stromversorgung zu lösen, ist das Herzstück ein neuentwickelter Radnabengenerator. Er versorgt Güterwagons bei allen Wetterbedingungen und Jahreszeiten autonom mit Strom und ist robust und langlebig. Die Echtzeit-Datenübermittlung via „In-Train-Kommunikation" macht das System unabhängig von einer Internet-Verbindung.
Großunternehmen: 60.000 Löcher auf 30 Quadratzentimetern
Die nächste Generation von High-End-Leiterplatten kommt aus der Entwicklungsschmiede von AT&S in Leoben-Hinterberg. Das Unternehmen betritt damit technologisches Neuland und macht die Integration von immer kleiner werdenden Prozessoren und Mikrochips möglich. Mit der bahnbrechenden Technologie mit unvorstellbar kleinen Laserbohrungen (bis zu 600.000 Löcher auf 0,3 m2), perfekter Kupferfüllung und mikrogenauem Feinstleiterbild strebt AT & S eine Null-Fehler-Quote an. Zusätzlich nutzt das Unternehmen die Lerneffekte, um die hauseigene Produktion weiter zu verbessern.
F&E-Institutionen: Motorenüberwachung unter Extrembedingungen
Das Large Engines Competence Center (LEC) ist Österreichs führende Forschungseinrichtung für Großmotoren. Mit seinen Entwicklungen schafft es die Grundlagen für den Technologiesprung zur nächsten Generation von Gas- und Dual-Fuel-Motoren. Größte Herausforderung dabei sind die extremen Bedingungen für Sensorik und Datenübertragung. Sie müssen bei ununterbrochenem Betrieb über mehrere tausend Stunden bei hohen Temperaturen, starken Vibrationen und großen Fliehkräften funktionieren. Das entwickelte echtzeitfähige Telemetriesystem ist eine hochflexible, robuste und leistungsstarke Sensor-Lösung, die in extremen Motorsituationen den großen Beanspruchungen standhält.
Sonderpreis „Regionale Wertschöpfung": Schneller und präziser messen
Ein Sonderpreis wurde beim Fast Forward Award 2019 unter dem Motto „Regionale Wertschöpfung" verliehen. Ausgezeichnet wurde die octogon GmbH aus Leoben. Die Fertigung in Werkzeugmaschinen überwachen, Überbelastungen und damit Ausfallzeiten verhindern oder den Einspritzprozess im Dieselmotor regeln: Dies sind Beispiele für Einsatzbereiche von Dehnungsmesssensoren (DMS). Sie messen die in Maschinen, Lagern oder Motoren auftretenden Kräfte exakt, zeitnah und dicht an der Belastungsstelle. Das patentierte „StrainPad" von octogon arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie herkömmliche DMS, bietet aber einen wesentlichen Vorteil. Es wird weder geklebt, geschraubt noch geschweißt, sondern in Sekundenschnelle angebracht. Die Anzahl der Fehlmessungen ist deutlich geringer. Das StrainPad ist wiederverwertbar, spart Zeit und verhindert ein Verfälschen der Messwerte.