Girls´ Day 2019 – Gemeinsam etwas bewegen!
730 Mädchen von 86 Schulen in 156 steirische Unternehmen - das ist die Aktion des Landes Steiermark und der Steirischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft zum Girls´ Day in der Steiermark am 25. April 2019!
Seit 2004 führt die Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft (STVG) im Auftrag des Landes Steiermark (Ressort Bildung und Gesellschaft) und im Verbund mit den BerufsFindungsBegleiter/innen jeweils am 4. Donnerstag im April den Girls‘ Day in der Steiermark durch.
Der Girls‘ Day soll Mädchen und Frauen in der Steiermark motivieren, einen technischen Beruf zu ergreifen. Denn in den technischen Berufen werden in allen steirischen Regionen Fachkräfte gesucht. Dazu kommt, dass technische Berufe meist besser bezahlt werden als „typische" Frauenberufe.
Am diesjährigen Girls‘ Day, am kommenden Donnerstag, 25. April, besuchen 730 Mädchen aus 86 Schulen 156 steirische Unternehmen, um dort für einen Tag sogenannte männerdominierte Berufe kennenzulernen und dabei zu erfahren, ob diese ihren Interessen und Talenten entsprechen.
Dass seit 2004 jeden 4. Donnerstag im April viele Türen in Technik und Handwerk geöffnet werden, ermöglichen die vielen engagierten steirischen Unternehmen. Egal ob Industriebetrieb, Mittel- oder auch Kleinunternehmen, 25 Mädchen in einer Gruppe oder nur zwei Mädchen - am Girls` Day ermöglichen die Unternehmen praktische Einblicke in Beruf und Tätigkeit. Dazu gehört vor allem das Ausprobieren und das Herstellen kleinerer Werkstücke.
Vom internationalen Industriebetrieb bis hin zu regionalen Klein- und Mittelunternehmen - 156 steirische Unternehmen beteiligen sich am Girls´ Day 2019. Denn auch für Unternehmen stellt sich nur eine Frage: Welche Interessen, Talente und Fähigkeiten haben die jungen Bewerberinnen und Bewerber und nicht ob Mädchen oder Bursche!
Kreativität, Genauigkeit, handwerkliches Geschick, Verlässlichkeit, Teamfähigkeit sind Eigenschaften, die für viele Berufsbilder passen, unabhängig davon, ob diese mehrheitlich von Mädchen oder von Buschen dominiert werden.
Etwas auszuprobieren, selbst zu hämmern, schrauben, feilen usw. ist eine Erfahrung, die den Mädchen bleibt. Denn gerade im Alter von 13 bis 14 Jahren werden wichtige Weichen für die persönliche berufliche Zukunft gestellt. Daher setzt der Girls´ Day genau auch in diesem Alter an.
Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft:
„Das Aufbrechen der geschlechterorientierten Berufswahl ist auch entscheidend für die Gleichstellung der Frauen und damit für mehr Gerechtigkeit. Männerdominierte Branchen sind meist besser bezahlt und bieten Frauen damit mehr Unabhängigkeit. Entscheidend für die Wahl eines Berufes und der weiteren Ausbildung soll nicht das Geschlecht sein. Was zählt, sind die persönlichen Interessen, die eigenen Talente und Fähigkeiten und die Visionen, die sich mit dem jeweiligen Beruf verbinden lassen. Genauso entscheidend ist auch das Wissen, welche Berufe und Ausbildungen es gibt und wie die Arbeit in der Praxis aussieht. Und genau das können Mädchen am Girls‘ Day hautnah erfahren, wenn sie in den steirischen Betrieben in ihren möglichen künftigen Beruf schnuppern können."
Michaela Marterer, Geschäftsführerin der STVG:
„730 Mädchen nutzten in diesem Jahr die Chance, sich zum Girls´ Day anzumelden. Die Anmeldung erfolgte telefonisch. Durch ihre eigene Initiative wählten sie - oft gemeinsam mit ihren Familien - ein Unternehmen aus, meldeten sich an. Danach erhielten alle notwendigen Informationen für die Teilnahme am Girls´ Day und wie sie sich vor - und nachbereiten können. Stärkung der persönlichen Kompetenzen und Abbau von Hemmschwellen sind für uns ebenso Schwerpunkte des Aktionstages wie das Kennenlernen technisch - handwerklicher Berufe."
Martin Neubauer, Institutsleiter WIFI Steiermark:
„Bedienen wir die Klischees: Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Friseurin sind männlich; Metalltechniker Elektrotechniker und KFZ-Techniker sind weiblich. Diejenigen, die jetzt den Kopf schütteln haben recht. Es ist natürlich genau umgekehrt, obwohl es keinen einzigen Grund gibt, es umgekehrt denken zu müssen. Aber wie bei Asterix und Obelix gibt es auch bei uns standhafte Personen, die sich nicht an das Klischee halten wollen. In der Steiermark ist der vierthäufigste Lehrberuf bei den Mädchen nämlich mit 5% die Metalltechnikerin, die Bürokauffrau kommt auf 10%. Und die Tendenz ist glücklicherweise steigend. Wir merken auch, dass Unternehmen in Gewerbe- und Handwerk aber auch in der Industrie sehr wohl wissen, welches Potenzial gerade in den weiblichen Lehrlingen schlummert. Aus allen uns zur Verfügung stehenden Untersuchungen wissen wir auch, dass es von der technischen Begabung her keinen signifikanten Unterschied zwischen Mädchen und Burschen gibt, was ein Grund mehr dafür ist, hier auch keinen Unterschied zu machen."
Alexander Tessmar – Pfohl, Bildungssprecher des Vorstandes der IV-Steiermark:
Initiativen wie der Girls‘ Day sind wichtig, um Mädchen für technische Bildungswege zu begeistern. Von großer Bedeutung ist es, den Impuls dieses Tages aufzugreifen und im Berufswahlprozess nachhaltig abzusichern. Es geht dabei um die Orientierung junger Menschen basierend auf ihren Stärken und Talenten und darum, Mädchen Erfolgserlebnisse in der vielfältigen Welt der Technik zu ermöglichen. Kurzum - es geht darum, MINT-Ausbildungen und -Karrieren für alle Kinder und Jugendlichen als selbstverständliche Option zu verstehen."
Daniela Riedler, HR Leitung der Stölzle Glasgruppe:
„Wir wollen den Mädchen neue, spannende berufliche Perspektiven aufzeigen und versuchen, sie für die Technik zu begeistern. Uns ist es vor allem wichtig, Mädchen zu bestärken, in nicht traditionellen, zukunftsorientierten technischen Berufen Fuß zu fassen. Durch den Girls Day, bei dem die Mädchen selbst handwerklich tätig werden können, wollen wir ihnen die Scheu vor technischen Ausbildungen nehmen und auch Vorurteile abbauen. Denn jeder Beruf kann von Mädchen und Jungs erlernt werden."
Silvia Gressenberger, Geschäftsführerin G&G KFZ Werkstätte GmbH:
"Ich unterstütze diesen Aktionstag, da ich bereits das zweite Mädchen ausbilde und der Meinung bin, dass die Mädchen in der KFZ Branche eine Zukunft haben. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass wenn Mädchen eine technische Lehre ergreifen eine hohe Motivationsbereitschaft zeigen.
Am Girls´ Day beteiligen wir uns, um den Mädchen die Chance zu geben den Beruf kennenzulernen und ihnen auch meinen Werdegang bis hin zur Meisterprüfung zu erzählen."
Erwin Movia, Gestütsmeister Spanische Hofreitschule Lipizzanergestüt Piber GöR:
"Die Spanische Hofreitschule - Lipzzanergestüt Ppiber bildet laufend Lehrlinge in den Sparten Hufschmied un Pferdewirt aus. Der Beruf mit den Pferden ist überwiegend für junge Damen überaus interessant. Der Beruf Hufschmied war bisher hauptsächlich männlich und der Girls Day sollten auch den den jungen Damien Einblick in den Beruf geben. Die Ausbildung junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist uns ein wichtiges Anliegen, weil wir so qualifizierte Fachleite für die Zukunft gewinnen können."