Tagesmütter und -väter: Wichtige Stützen des steirischen Kinderbildungs- und -betreuungsangebotes
Rund 240 Tagesmütter und -väter aus der ganzen Steiermark folgten der Einladung Ursula Lackners, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft, zu einem Empfang in der Aula der Alten Universität in Graz mit einem Fachvortrag von Psychotherapeutin Cornelia Seidl-Gevers.
„Schritt für Schritt begleiten, Seite an Seite bilden, Hand in Hand betreuen" ist der Titel einer von Bildungslandesrätin Ursula Lackner initiierten Veranstaltungsreihe im Kinderbildungs- und
-betreuungsbereich. In der ganzen Steiermark haben bereits elf Fortbildungsveranstaltungen für MitarbeiterInnen in Kinderkrippen und Kindergärten stattgefunden, zu denen insgesamt rund 1200 PädagogInnen und BetreuerInnen gekommen waren.
Dieser Tage machte Lackner das Dutzend voll und lud die rund 500 in der Steiermark tätigen Tagesmütter und -väter sowie die Vertreter der Trägerorganisationen Volkshilfe, Verein Tagesmütter Steiermark und Hilfswerk, zu einem Empfang samt Expertinnen-Referat. Psychotherapeutin Cornelia Seidl-Gevers gab mit dem Vortrag „Alle Wege führen nach Rom - Jeder Mensch ist ein Kunstwerk" fachliche Inputs (Inhalte: Kreative Möglichkeiten in der pädagogischen Beziehungsarbeit, Wie kann ich meine Kraft und Möglichkeiten gut einsetzen?). Zuvor hatte Lackner jedoch die Gelegenheit genützt, den 240 Tagesmüttern und -vätern, die der Einladung gefolgt waren, für ihren Einsatz zu danken.
„Die Tagesmütter und -väter sind ein enorm wichtiger Bestandteil des Kinderbildungs- und Betreuungsangebotes in der Steiermark. Die familiären Strukturen der kleinen Gruppen und sie selbst als direkte Bezugsperson für die Kinder ermöglichen einen sanften Einstieg in die außerfamiliäre Betreuung", so Lackner. „Geht es um flexible Betreuung, dann sind sie nicht zu schlagen. Was Tagesrandzeiten oder die Betreuung in bestimmten ländlichen Regionen betrifft, so können Kinderkrippen und Kindergärten aus organisatorischen Gründen manchmal nicht in dem Ausmaß auf die Bedürfnisse der einzelnen Eltern eingehen wie sie", strich Lackner den Wert der Arbeit hervor, die Tagesmütter und -väter täglich leisten.
Überbrückungshilfe für Ferienzeiten
Dementsprechend ernst nimmt Lackner die Probleme, mit denen diese zu kämpfen haben. Tagesmütter und -väter können nämlich bis zu vier Kinder aufnehmen und betreuen und bekommen über die Trägerorganisationen einen fixen Satz pro Kind bezahlt. In Ferienzeiten, wenn viele Familien auf Urlaub sind, kann es daher passieren, dass die Tageseltern von einen Tag auf den anderen ohne oder mit deutlich geringerem Einkommen dastehen als während des Jahres.
Für derartige Fälle hat Lackner die Überbrückungshilfe, die 2016 erstmals eingeführt wurde, auch in diesem Jahr ermöglicht. Tageseltern können diese Absicherung unter bestimmten Voraussetzungen bei ihrer Trägerorganisation für maximal zwei Monate im Jahr beantragen. Im Gegenzug verpflichten sie sich, von den Trägerorganisationen zugewiesene Kinder aufzunehmen. „Damit haben wir als erstes Bundesland für Tageseltern eine bedeutende soziale Absicherung geschaffen", betont Lackner.
Wie wichtig diese Initiative ist, belegen die Zahlen: Innerhalb weniger Wochen nach Einführung hatten bereits 82 Prozent der Tagesmütter und -väter auf dieses neue System gewechselt