Beteiligung von Anfang an: Vier steirische Kindergärten zertifiziert
In einer demokratischen Gesellschaft zu leben muss gelernt werden! Und das beginnt schon in elementaren Bildungseinrichtungen, wo Kinder erstmals das Leben in Gemeinschaften außerhalb von Familie und Verwandtschaft kennenlernen. Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft, überreichte kürzlich Pädagoginnen und Betreuerinnen von vier steirischen Einrichtungen Zertifikate für besonderes Engagement zur Mitsprache der Kinder.
KindergartenpädagogInnen und -betreuerInnen dabei zu unterstützen, die Kinder gut auf dem Weg zur Mitbestimmung zu begleiten, das ist das Ziel von „Beteiligung von Anfang an" - ein Projekt des Landes Steiermark, durchgeführt von beteiligung.st, der Fachstelle für Kinder-, Jugend- und BürgerInnenbeteiligung. beteiligung.st begleitet dabei über einen Zeitraum von sechs Monaten Elementare Bildungseinrichtungen bei der Umsetzung von Beteiligungsprojekten. Die Teams der Einrichtungen erarbeiten in Workshops, wie Kinder bestmöglich demokratisch beteiligt werden können und setzten ausgewählte Modelle in der Praxis um. Dabei kommen speziell für die jeweilige Altersgruppe abgestimmte Methoden zum Einsatz. Denn diesmal waren neben Kindergarteneinrichtungen auch erstmals eine Kinderkrippe und ein Hort dabei. So gilt es für jede Einrichtung auszuloten: Wie können wir die Kinder an Alltagsentscheidungen bestmöglich beteiligen? Welche Gremien für Mitbestimmung schaffen wir?
So können die Kinder im Kindergarten St. Johann ihre Wünsche und Anliegen in einen Postkasten werfen, der wöchentlich gemeinsam ausgeleert wird. Die Kinder im Hort Hart können in ihrer Kinderkonferenz „Kids Runde" - der Name wurde von den Kindern demokratisch entschieden - über Angebote im Hort mitbestimmen. Auch die Kinder in den vier Gruppen des KAGES Kindergarten haben jeweils die Möglichkeit, in Konferenzen gemeinsam über Angebote zu entscheiden. Und in Großklein wurden sogar für die Kleinsten in der Kinderkrippe Methoden erarbeitet, wie sie bestmöglich an Alltagsentscheidungen beteiligt werden können.
„Das Erlebte in der Kinderkrippe, im Kindergarten und Hort schult das Bewusstsein der Kinder für die Gemeinschaft und Gesellschaft sowie für die Bedeutung demokratischer Prozesse", unterstreicht Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft. „Das ist die Basis dafür, ein eigenständiges Denken zu entwickeln und als Erwachsene ein selbstbestimmtes Leben führen zu können."