Ausbauoffensive wirkt: Zahl der Kinderkrippen in vier Jahren um die Hälfte gestiegen
Mehr als 36.800 Kinder in der Steiermark besuchen eine Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtung. Gemeinden nützen die Förderungen von Bund und Land: In der laufenden Legislaturperiode wurden knapp 50 Millionen Euro in die Schaffung von neuen Betreuungsplätzen investiert, weitere 37 Millionen EUR wurden zur räumlichen Qualitätsverbesserung bestehender Einrichtungen genutzt.
„Kinderkrippen und -gärten bieten nicht bloß Spiel und Spaß, sondern sind Bildungseinrichtungen, die das Fundament für den weiteren Lebensweg der Kinder legen", betont Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft. Daher setzt das Land Steiermark die Ausbauoffensive fort: Bereits 50 Millionen Euro wurden in der laufenden Regierungsperiode in den Ausbau neuer Gruppen investiert. Das bleibt nicht ohne Wirkung: Seit dem Kindergartenjahr 2013/14 ist die Zahl der Kinderkrippen im ganzen Land um 51 Prozent auf derzeit 249 Einrichtungen gewachsen, die von rund 4000 Kinder besucht werden. Insgesamt stehen in den Krippen mehr als 5100 Plätze zur Verfügung.
Auf hohem Niveau bewegt sich auch das Angebot an Kindergartenplätzen. Der Bedarf ist landesweit weitgehend gedeckt. Aktuell stehen 34.500 Plätze zur Verfügung, ein Zuwachs von fünf Prozent. Bei den 4- bis 5-Jährigen verzeichnet das Land eine Betreuungsquote von rund 95 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass die Kinderbildung- und -betreuungseinrichtungen von den steirischen Familien gerne angenommen werden.
Bundesregierung muss Elementarbereich stärken
Damit dürfe man sich aber nicht zufrieden geben, erneuerte Lackner ihre Forderung an die Bundesregierungden Elementarbereich zu stärken. „Der Bildungsrahmenplan alleine reicht nicht! Es braucht darüber hinaus:
- bundesweit einheitliche Qualitätsstandards,
- bundesweit einheitliche Betreuungsschlüssel und Gruppengrößen, um allen Kindern vom Bodensee bis zum Neusiedlersee gleiche Bedingungen zu garantieren,
- bundesweit einheitliche Ausbildung für die KindergartenpädagogInnen an den Hochschulen
- und damit einhergehend eine bessere Bezahlung.
Damit ist Lackner auf einer Linie mit dem Berufsverband der Kindergarten- und HortpädagogInnen, die diese Forderungen vor wenigen Tagen ebenso erhoben haben.
Zudem müssen die mit Jahresende auslaufenden Bund-Länder-Vereinbarungen über den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, die Sprachförderung und das kostenlose verpflichtende Kindergartenjahr erneuert werden. Eine erste Verhandlungsrunde blieb aufgrund fehlender Zahlen seitens des Bundes ergebnislos. Auch bei der geplanten Flexibilisierung der Arbeitszeiten ist der Bund gefordert, die Kinderbetreuung mitzudenken, Bedingungen dafür zu schaffen und eine Finanzierung sicherzustellen. Bisher wurde dieser Aspekt völlig außen vor gelassen.