Aufwertung für das Naturschutzzentrum Weitental in Bruck
Das Naturschutzzentrum Weitental in Bruck wurde als „Auffang-, Pflege- und Auswilderungsstation für Wildvögel" auf rechtlich abgesicherte Beine gestellt. Mit der dafür notwendig zu errichtenden Quarantäne- und Krankenstation zur tierschutzrechtskonformen Verwahrung der Wildvögel und Wildtiere erfährt es eine zusätzliche Aufwertung.
Das Naturschutzzentrum Bruck ist als Auffang-, Pflege- und Auswilderungsstation des Landes Steiermark tätig und hat sich in erster Linie den Schutz von Eulen- und Greifvögeln zur Aufgabe gemacht. Zudem werden hier verschiedene andere Vogelarten sowie untergeordnet Kleinsäuger (Wildtiere) vorübergehend zur Pflege aufgenommen.
Jährlich werden rund 400 Wildtiere aufgenommen, verwahrt, versorgt, gesund gepflegt und zu einem Großteil wieder ausgewildert. Permanent befinden sich etwa 150 geschützte Tiere in der Auffangstation, allen voran fehlgeprägte Arten, die beschlagnahmt wurden oder Dauerverletzte, die nicht mehr auswilderbar sind.
Um die Voraussetzungen als Auffang-, Pflege- und Auswilderungsstation auch in Zukunft zu erfüllen und eine dem Tierschutzgesetz entsprechende Verwahrung der Tiere sicherzustellen, wurde das Naturschutzzentrum auf rechtlich abgesicherte Beine gestellt. Mit Bescheid wurde die tierschutzrechtliche Bewilligung für die Führung des Naturschutzzentrums Bruck an der Mur als Tierheim bzw. als „Auffang-, Pflege- und Auswilderungsstation für Wildvögel" Ende März von der Behörde erteilt.
Zur Umsetzung ist nun die Errichtung einer Quarantäne- und Krankenstation zur tierschutzrechtskonformen Verwahrung der Wildvögel und Wildtiere notwendig.
Dieses Projekt kann nun aufgrund einer Förderung des Landes Steiermark und des zuständigen Landesrats Anton Lang umgesetzt werden. Damit erfährt das Naturschutzzentrum, in dem erst im Vorjahr die Volieren erweitert wurden, eine neuerliche Aufwertung.
Da die Gesamtkosten in Höhe von 100.000 Euro aus dem ordentlichen Budget des Trägervereines zur Förderung des Naturschutzzentrums Bruck nicht getragen werden können, gewährt das Land Steiermark eine Förderung in Höhe von 70.000 Euro aus dem Bereich Tierschutz. Die restlichen 30.000 Euro sind Arbeitsleistungen in Eigenregie von haupt- und zum großen Teil ehrenamtlich tätigen Vereinsmitarbeitern rund um den Leiter des Naturschutzzentrums Siegfried Prinz.
Landesrat Anton Lang machte sich bei seinem gemeinsamen Besuch mit dem Brucker Bürgermeister Hans Straßegger im Naturschutzzentrum persönlich ein Bild von den Neuerungen in der Auffang-, Pflege- und Auswilderungsstation und sicherte auch für die Zukunft eine enge Zusammenarbeit zwischen Land, Stadt und Naturschutzzentrum zu.
Das Naturschutzzentrum im Überblick
Das Naturschutzzentrum Bruck wurde 1977 durch vier Biologiestudenten ins Leben gerufen. Damaliger Schwerpunkt war der Aufbau einer Eulen- und Greifvogelstation zu Forschungs- und Nachzuchtzwecken sowie der Biotopschutz.
Mit Übernahme der Leitung durch Siegfried Prinz im Jahre 1990 wurde die Station durch den Bau von großzügigen Volieren und Gehege-Anlagen maßgeblich vergrößert. In dieser neuen Konzeption wurde darauf Rücksicht genommen, dass das Naturschutzzentrum als Auffangstation für geschützte Tierarten nach den nationalen und internationalen Artenschutzabkommen fungieren sollte.
1995 wurde der Trägerverein zur Förderung des Naturschutzzentrums ins Leben gerufen, bei dem sich das Land Steiermark und die Stadt Bruck bereit erklärten, den Betrieb und die Erhaltung des Zentrums nachhaltig zu unterstützen. Obmann ist der Brucker Bürgermeister Hans Straßegger und Geschäftsführer ist Siegfried Prinz. Die Stadt Bruck ist auch Grundeigentümerin der Liegenschaft.
Fördervertrag mit dem Land Steiermark
Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn orientiert ist, finanziert seine Arbeit zum Großteil über Spenden, Mitgliedsbeiträge und teilweise über Förderungen seitens der öffentlichen Hand. Es besteht ein Fördervertrag, abgeschlossen im Jahr 2015, zwischen dem Land Steiermark (Abteilung 13 Umwelt und Raumordnung - Naturschutz) und dem Verein Naturschutzzentrum Bruck über eine Summe von 280.000 Euro (aufgeteilt auf vier Jahre zu je 70.000 Euro). Im Jahr 2015 gab es eine Sonderfinanzierung von Seiten des Naturschutzes zur Erweiterung der Volieren in Höhe von 30.000 Euro.