DigiBib Steiermark: Steirische Bibliotheken verleihen ihre Medien nun auch online.
![Auf dem Foto von rechts nach links: LRin Ursula Lackner, Doris Weihs (Bibliotheksleiterin, Regionale Bibliotheksbegleiterin), Wolfgang Moser (Lesezentrum) © Land Steiermark Auf dem Foto von rechts nach links: LRin Ursula Lackner, Doris Weihs (Bibliotheksleiterin, Regionale Bibliotheksbegleiterin), Wolfgang Moser (Lesezentrum)](/cms/bilder/714295/80/150/100/626f40ef/PressefotoDigiBib.jpg)
970.000 ÖsterreicherInnen im Alter von 16 bis 65 Jahren verfügen nur über niedrige oder keine Lesekompetenz (PIAAC-Studie der OECD, Ergebnisse 2013 veröffentlicht). Und die Pisa-Erhebung 2012 ergab, dass 19,5 Prozent der 15- und 16-jährigen SchülerInnen nicht sinnerfassend lesen können.
Das sind alarmierende Fakten. Daher startet Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft, im Herbst eine groß angelegte Leseoffensive, die sich über mehrere Jahre hinziehen wird. Sie wird in vielen Facetten Maßnahmen, Projekte usw. initiieren und fördern, die dazu beitragen, die Lesekompetenz der Steirerinnen und Steirer zu steigern - in allen Altersgruppen, angefangen im Vorschulalter über das Schulalter bis zu den Erwachsenen.
„Lesen ist ein elementares Kulturgut und lebensnotwendig", betont Lackner. „Wer nicht richtig lesen kann, kann auch nicht richtig schreiben und rechnen. Schwierigkeiten im Alltag, in der Berufswelt, bei der Weiterbildung, die in der heutigen Zeit eine immer größere Rolle spielt, sind die Folge."
Die ersten Schritte auf diesem Weg werden nun gemacht, indem das Angebot der rund 200 öffentlichen Bibliotheken in den steirischen Regionen ausgebaut und die Vernetzung verstärkt wird - analog wie auch digital.
DigiBib Steiermark: www.onleihe.at/digibib-stmk
Ein großer und zukunftsträchtiger Schritt ist „DibiBib Steiermark". Digitale Medien, wie etwa E-Books, E-Audios oder E-Paper, spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Daher sollen künftig alle öffentlichen Bibliotheken in der Steiermark ihren Leserinnen und Lesern das Tor auch in die digitale Bücherwelt. Im ersten Schritt - mit dem heutigen Tag - sind es 35, die sich an diesem Projekt beteiligen, weitere haben bereits ihr Interesse angemeldet. Die technische Implementierung in den einzelnen Bibliotheken läuft ab sofort und kontinuierlich. Das System ermöglicht das Ausleihen von digitalen Medien über das Internet, ganz bequem, mit nur wenigen Klicks von zu Hause aus, von der Couch oder vom Bett aus, ohne an die Öffnungszeiten der Bibliotheken gebunden zu sein.
„Damit wollen wir die steirischen Bibliotheken in ihrem Angebot stärken und dabei unterstützen, den Nutzerinnen und Nutzern den Zugang - ob mit E-Reader, Smartphone oder anderen Endgeräten - zu einer ganzen Welt der Worte noch kürzer, einfacher und niederschwelliger zu gestalten", so LRin Ursula Lackner
Regionale BibliotheksbegleiterInnen
In diesen Tagen haben landesweit vier sogenannte Regionale Bibliotheksbegleiterinnen ihre Arbeit aufgenommen. Ihre Aufgabe ist es, die Zusammenarbeit der öffentlichen Bibliotheken in den Regionen zu initiieren bzw. zu fördern - und auch, die Einführung von DigiBib Steiermark zu begleiten. Das ist eine große Herausforderung, denn die öffentlichen Bibliotheken werden von unterschiedlichen Organisationen getragen - in erster Linie von den Gemeinden. Daher arbeiten die BibliothekarInnen unter sehr unterschiedliche Voraussetzungen: räumliche Situation, Budgets für Medienbeschaffung uvm. Dazu kommt, dass der Großteil der MitarbeiterInnen (etwa 80 Prozent) ehrenamtlich tätig ist.
Zahlen und Fakten zu den öffentlichen Bibliotheken in der Steiermark
Insgesamt gibt es derzeit über 200 Öffentliche Bibliotheken (sowie mehr als 300 Schulbibliotheken), die ihre mehr als 1.400.000 Medien jährlich rund 2.500.000 Mal verleihen. 100.000 Nutzerinnen und Nutzer nehmen das Bücher- und Medienangebot der steirischen Bibliotheken in Anspruch. Darüber hinaus gibt es im Jahr etwa 1,2 Mio. Besuche in Bibliotheken, vor allem auch bei Veranstaltungen. Beratung und Betreuung der mehr als 500 Bibliotheken erfolgen dabei durch das Lesezentrum...
Die Kinder und Jugendlichen sind unter den Nutzerinnen und Nutzern der Öffentlichen Bibliotheken besonders stark vertreten: Durchschnittlich ein Drittel aller eingeschriebenen Leserinnen und Leser sind Kinder unter 14 Jahren, obwohl sie weniger als 15 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen. Die Bibliothek ist also vor allem auch ein Ort der Jugend.