LandesbildungsreferentInnenkonferenz in der Steiermark
![Die LandesbildungsreferentInnen mit der zuständigen Bildungsministerin Sonja Hammerschmidt am 16.9. im Grazer Landhaus. © Sabine Hoffmann Die LandesbildungsreferentInnen mit der zuständigen Bildungsministerin Sonja Hammerschmidt am 16.9. im Grazer Landhaus.](/cms/bilder/714306/80/400/267/63dd1d5f/LBRinnenKonferenzGraz_160916%28c%29SabineHoffmann.jpg)
In Graz ging heute (16.9.2016) die diesjährige BildungslandesrätInnenkonferenz mit einem dichten Programm zu Ende. Daran teilgenommen hat auch Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, die die Gelegenheit nutzte, sich mit allen österreichischen BildungslandesrätInnen, unter ihnen auch die Landeshauptmänner Peter Kaiser (Kärnten) und Hans Niessl (Burgenland), auszutauschen. Die wichtigsten Schwerpunkte:
Ausbau der Ganztagsschule (GTS):
Der Bund stellt 750 Millionen Euro für den Ausbau der GTS zur Verfügung. „Ziel ist es, die GTS durch die stärkere Miteinbeziehung der Sportverbände, Musikschulen etc. noch attraktiver zu gestalten“, so BMin Sonja Hammerschmid, die aber auch Qualitätsansprüche stellt: Individuelle pädagogische Konzepte, Inklusion, kostenfreies oder zumindest soziale Staffelung beim Mittagessen etc.
Wie Länder ergänzend den Ausbau der GTS unterstützen können, zeigte die Vorsitzende der LandesbildungsreferentInnenkonferenz, die steirische Bildungslandesrätin Ursula Lackner: „Mit diesem Schuljahr habe ich die Förderung für zusätzlich eingesetztes Freizeitpersonal in der GTS verdoppelt. Die Gemeinden erhalten jetzt 9000 Euro pro Gruppe und Jahr“, betont Lackner.
Autonomie der Schulen:
Der technische Wandel schreitet immer schneller voran, hat Auswirkungen auf alle Berufs- und Arbeitsfelder. Schulen müssen Kinder und Jugendliche für diese schnellen Veränderungen rüsten. „Dafür brauchen sie spezielle Skills, wie Problemlösungskompetenz, Mut, Selbstbewusstsein, unternehmerisches Denken, Lust am Lernen,… Auch das LehrerInnenbild muss sich verändern“, sagt Hammerschmid. „Damit die Schulen diesen Ansprüchen gerecht werden können, brauchen sie mehr Freiraum.“
„Um diesen ausnützen zu können, müssen die SchulleiterInnen gut ausgebildet sein“, ergänzt Lackner. Die Steiermark habe mit ihrem objektiven LeiterInnenbestellungsverfahren im Pflichtschulbereich diesbezüglich eine Vorreiterrolle. „Unsere Erfahrungen damit sind sehr gut. Wir haben die besten SchulleiterInnen“, so Lackner.
Für Thomas Stelzer, LHStv in Oberösterreich, ist es wichtig, dass Neue Mittelschulen auch technische Schwerpunkte setzen können. „Gerade in diesem Bereich müssen wir die Kinder und Jugendlichen begeistern“, betont er.
Übergang vom Kindergarten in die Volksschule:
Die Verbesserung des Überganges vom Kindergarten in die Volksschule (Transition) sei ebenfalls dringend erforderlich, so Stelzer. „Zu diesem Zeitpunkt wird das Fundament für die Bildungskarriere gelegt, daher werden wir uns in die Gestaltung des Bildungskompasses gemeinsam mit Familienministerin Sophie Karmasin einbringen“, so Stelzer. Oberösterreich hat in dieser Hinsicht mit einem eigenen Projekt bereits eine Vorreiterrolle.
Erwachsenenbildung, Nachholen von Schulabschlüssen:
Rund 61.000 ÖsterreicherInnen im Alter von 20 bis 24 Jahren haben keinen Schulabschluss und befinden sich weder in einer Ausbildung, noch in einem Berufstraining oder in einem Arbeitsverhältnis. Sie müsse man wieder erreichen und dazu bringen, einen Abschluss zu machen“, so Hammerschmid. Wichtiger sei es jedoch, „es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass wir sie verlieren“, setzt Hammerschmid auf eine Verstärkung der Bildungsberatung und Berufsorientierung.
In der Steiermark startet mit diesem Schuljahr das von LRin Lackner initiierte Projekt Zukunft.Bildung Steiermark. Es bietet Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren ohne Schulabschluss Bildungsmaßnahmen auch an Schulen, mit dem Ziel, ihnen den Anschluss innerhalb des (Aus-)
Bildungssystems (Einstieg in eine mittlere, höhere Schule), den Einstieg in eine Lehrausbildung oder die Überführung in eine AMS-Maßnahme zu ermöglichen. „Derzeit laufen gerade die letzten Erhebungen des Bildungsstandes von rund 1000 Jugendlichen, denen wir dann maßgeschneiderte Bildungsangebote machen“, so Lackner: Alphabetisierung, Basisbildung, Nachholen von Pflichtschulabschlüssen, Spezialqualifizierung in Vorbereitung auf Lehre (Rechnen, Schreiben, Lesen, Deutschkenntnisse) bzw. auf höhere Schulen.