LRin Lackner: Bildungspolitik kommt in Fahrt
750 Mio. Euro für Ganztagsschule
Als großen Erfolg für die Bildungspolitik bewertet Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft, den Beschluss, über die Reform der Bankenabgabe eine Milliarde Euro für das Bildungssystem zur Verfügung zu stellen. „Dass 750 Millionen Euro davon in den österreichweiten Ausbau der Ganztagsschule und damit in die Zukunft unserer Kinder fließen, bestätigt den von der Steiermark eingeschlagenen Weg. Wir haben in den vergangenen Jahren erfolgreich einen Schwerpunkt auf den Ausbau der GTS gesetzt."
„Das ist ein wichtiges Signal für die Bildungspolitik, die nun richtig in Fahrt kommen kann", zollt Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft, der Bundesregierung große Anerkennung für ihren Beschluss, die Reform der Bankenabgabe für einen wichtigen Impuls in der Bildungspolitik zu nützen. Mit 750 Millionen Euro wird der Löwenanteil der daraus resultierenden Mittel in den österreichweiten Ausbau der Ganztagsschulen (GTS) investiert. Bildungsministerin Sonja Hammerschmid hat gestern Nachmittag Lackner persönlich im Rahmen eines Vieraugengesprächs über diesen Verhandlungserfolg informiert.
„Der Beschluss bestätigt den Weg der Steiermark, die in den vergangenen Jahren einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Ganztagsschule gelegt hat. Mit den zusätzlichen 750 Millionen Euro bekommen die Gemeinden als Schulerhalter nun mehr Sicherheit in der Entscheidung für die GTS", betont Lackner.
Erst Mitte Juni ist die Landesregierung Lackners Antrag gefolgt und hat die Auszahlung von rund 5,6 Millionen Euro an Förderungen und Zuschüssen an steirische Gemeinden beschlossen. Insgesamt fließen damit rund 5,1 Millionen Euro an Förderungen für Freizeitpersonalkosten und weitere 485.000 Euro an Zweckzuschüssen für die Adaptierung der Räumlichkeiten sowie für die Beschaffung von Spielgeräten, Möbel, Geschirr etc. beschlossen. Schon diese Mittel waren vom Bund zur Verfügung gestellt worden.
In der Steiermark verzeichnete die GTS in den letzten zehn Jahren ein starkes Wachstum, so Lackner: „Seit dem Schuljahr 2004/2005 hat sich die Zahl der Ganztagsschulen in der Steiermark mehr als vervierfacht, im vergangenen Schuljahr waren es bereits 315." Im kommenden Schuljahr setzt sich der Trend fort. Dann bieten bereits 320 der insgesamt 630 Volks- und Neuen Mittelschulen in der Steiermark die GTS an - „mehr als die Hälfte", verdeutlicht Lackner. Über 13.000 SchülerInnen - rund 18 Prozent der steirischen PflichtschülerInnen - werden dann die GTS besuchen.
Die GTS ist die beste Förderung
„Sie bietet die Zeit für die beste Förderung unserer Kinder: Zeit fürs Lernen, für Spaß, für Bewegung, für Kunst, für Hausübungen, für Lernhilfe", betont Lackner. Das habe sich auch bei Studien herausgestellt: SchülerInnen in Ganztagsschulen schneiden bei Lesetests besser ab. „Die Ganztagsschule bietet allen Kindern die gleichen Chancen, unabhängig von ihrer Herkunft und vom Bildungshintergrund ihrer Eltern und deren Einkommen. Die Zeit Zuhause bleibt dann für die Familie - für gemeinsame Unternehmungen, im besten Fall ohne Hausübung oder Nachhilfe."
Wie wertvoll die Ganztagesschule für die Eltern der steirischen SchülerInnen ist, zeigt auch eine kürzlich veröffentlichte Arbeiterkammerstudie. Demnach investieren steirische Eltern jährlich 9,4 Millionen Euro in Nachhilfe für ihre Sprösslinge. Rund 15.000 SchülerInnen benötigen derartige Unterstützung. „Eine kostenlose Lernhilfe ist daher unumgänglich", fordert die AK. „Diese Forderung erfüllt die Ganztagsschule voll und ganz, denn da ist die Lernhilfe inbegriffen", betont Lackner, die daher die Unterstützung für Schulen und Gemeinden intensivieren wird.