ÖBB investieren im Auftrag des Bundes bis 2021 über 2,4 Milliarden Euro in die Steirische Schieneninfrastruktur
Der Ausbau der Steirischen Schieneninfrastruktur ist im vollen Gang. Allein heuer werden 345 Millionen Euro investiert. Damit werden der weitere Ausbau der S-Bahn, die Errichtung der Koralmbahn, die Modernisierung von zahlreichen weiteren Infrastrukturanlagen und kundenrelevante Maßnahmen wie etwa der Ausbau von P&R möglich.
(Leibenfeld, 13.5.2016) Bundesminister Gerald Klug, Landesrat Jörg Leichtfried und ÖBB-Vorstandsdirektor Andreas Matthä präsentierten heute den weiteren Investitionsplan in der Steiermark. Zusätzlich zum weiteren Ausbau der Koralmbahn fließen über 100 Mio. Euro in die Erhaltung und Erneuerung des bestehenden Streckennetzes. Auch das Erfolgsmodell S-Bahn basiert auf den Investitionen in die Schieneninfrastruktur: Sie sind die Basis für die stark gestiegenen Fahrgastzahlen und spürbar kürzere Fahrtzeiten, etwa von Deutschlandsberg nach Graz. Bereits im ersten Betriebsjahr dieses Streckenabschnittes konnten über 300.000 Fahrgäste zusätzlich befördert werden.
Investitionen in Südösterreichs Schieneninfrastruktur
„Wir investieren in den kommenden Jahren rund zweieinhalb Milliarden Euro in das steirische Schienennetz", erklärt Infrastrukturminister Gerald Klug. „Das bedeutet kürzere Fahrzeiten, mehr Pünktlichkeit und mehr Züge. Damit machen wir die Bahn für die Steirerinnen und Steirer noch attraktiver. Und wir stärken den Wirtschaftsstandort und sichern langfristig mehr als 40.000 Arbeitsplätze."
"Die umfangreichen Investitionen des Bundes schaffen bei uns in der Steiermark nicht nur wertvolle Arbeitsplätze, sie sichern den heimischen Wirtschaftsstandort auch langfristig ab. Die ÖBB investieren im Auftrag des Bundes jedes Jahr über 300 Mio. Euro und tragen damit wesentlich zur Absicherung von steirischen Arbeitsplätzen bei. Die gut ausgebaute Infra¬struktur ermöglicht es uns, das erfolgreiche steirische S-Bahn System weiter auszubauen. Auch die Attraktivität des Öffentlichen Verkehrs steigt. So werden bis Ende des nächsten Jahres 18 neue und höchst komfortable Nahverkehrszüge in der Steiermark unterwegs sein", freut sich der steirische Verkehrsreferent Jörg Leichtfried.
„Die Verbesserung der Schieneninfrastruktur ermöglicht leistungsfähige Schienenverkehrswege und bietet damit die Basis für attraktive Dienstleistungen auf der Schiene. Der Plan geht auf, denn: Gemeinsam mit dem Land Steiermark sind wir auf einem sehr guten Weg. Die Fahrgastfrequenz konnte bereits um 60 % gesteigert werden, und auch der Ausbau der Südstrecke ist voll im Gange", erklärt Vorstandsdirektor Andreas Matthä von der ÖBB-Infrastruktur AG. „Die nunmehr geplanten Ausbauschritte werden weitere Anreize bilden, um noch mehr Fahrgäste für die Bahn zu begeistern."
Generalsanierung der Pyhrnbahn und neue Eisenbahnbrücken
Derzeit konzentrieren sich die Bautätigkeiten in der Steiermark außerhalb der Koralmbahn vor allem auf die Hauptstrecke zwischen Mürzzuschlag und Graz. Bei Badl wird eine neue Brücke über die Mur, die neue Kugelsteinbrücke, errichtet. Während einer zweiwöchigen Gesamtsperre von 27.8. bis 11.9.2016 wird die alte Brücke aus- und die neue eingebaut. Ermöglicht wird diese relativ kurze Betriebseinschränkung dadurch, dass die neue rund 3.000 t schwere Brücke neben der alten errichtet und mittels einem Aus- und Einschubvorgang ausgewechselt wird. Ähnlich wird die neue Ennsbrücke bei Ardning errichtet. Dabei wird die Sperre der Pyhrnbahn von 20. Juni bis 11. Dezember 2016 genützt. Zusätzlich zur umfangreichen Sanierung des Bosrucktunnels wird die neue 69 m lange Ennsbrücke gebaut. Pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember wird die Generalsanierung der Pyhrnbahn fertig.
Weitere Bauvorhaben umfassen den Neubau von Gleisanlagen, die technische Sicherung von Eisenbahnkreuzungen und auch den Umbau von Bahnhöfen im gesamten Steirischen Streckennetz. Als eines der größten Projekte in diesem Bereich beginnt heuer die umfassende Erneuerung des Bahnhofes in Frohnleiten, der zugleich einen neuen S-Bahn gerechten Mittelbahnsteig erhält. Während der Bauarbeiten ist aber auch das Personal gefordert. Die zahlreichen Fahrdienstleiter steuern den Betrieb und werfen immer ein wachsames Auge auf die Baumannschaften.
Der Ausbau der Koralmbahn läuft auf Hochtouren
Zu Ostern wurde der Bahnhof Wettmannstätten mit den noch fehlenden Gleisen ausgestattet. In den nächsten Wochen beginnen die Bauarbeiten mit dem Einbau des zweiten Gleises im Hengsbergtunnel und in der Unterführung der Pyhrnautobahn. Auch die Tunnelbauarbeiten schreiten sehr gut voran. Bis zum Tunneldurchschlag fehlen noch rund 4,5 Kilometer. Die Bauarbeiten konzentrieren sich zusätzlich zu den Hauptvortrieben auf die Herstellung der Nothaltestelle in Tunnelmitte. In Kürze wird die Landesgrenze zu Kärnten erreicht. Derzeit arbeiten drei Tunnelvortriebsmaschinen auf Hochtouren.
Vor kurzem wurde mit zwei weiteren Großbaustellen auf der Koralmbahn begonnen. Im Ausschreibungsverfahren hat sich erfreulicherweise ein Kärntner Unternehmen aus dem Lavanttal als Bestbieter qualifiziert. Damit wird nahezu die gesamte Bahnstrecke von Klagenfurt bis Mittlern von Kärntner Unternehmen unter Einbindung von weiteren zahlreihen Kärntner Subunternehmen errichtet. Derzeit arbeiten wir intensiv an den Ausschreibungsplanungen der letzten Baulose. Spätestens Anfang des kommenden Jahres ist die Koralmbahn zur Gänze in Bau. Die Betriebsaufnahme wird in Etappen erfolgen. Das bedeutet, dass jeder fertiggestellte Abschnitt umgehend dem Personenverkehr zu Gute kommt.
„Der Bau der Koralmbahn mit einem Investitionsvolumen von 5,4 Mrd. Euro und des Semmering-Basistunnels mit 3,3 Mrd. Euro wird gemeinsam mit den zusätzlich geplanten Infrastrukturverbesserungen für noch schnellere Reisezeiten sorgen. Damit wird eine wirkungsvolle Alternative zum Güterverkehr auf der Straße geschaffen und der Umstieg im Personenverkehr auf die Schiene unter anderem durch enorme Fahrzeitverkürzungen weiter forciert", so Bundesminister Klug abschließend.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 459 Millionen Fahrgäste und 111,1 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehörten 2015 mit 96,3 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 40.031 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich 1.700 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
Rückfragehinweis
Ing. Christoph Posch
Pressesprecher Steiermark, Kärnten, Osttirol und Südburgenland
ÖBB-Holding AG
Tel.: +43 (0) 664 617 0021
E-Mail: christoph.posch@oebb.at
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