QIAGEN und KAPSCH besiegeln zukunftsweisende Kooperation mit Forschungszentrum CBmed in der Biomarker Analyse
Weltweit erste Komplettlösung für Biomarker-Analyse geht an der Med Uni Graz in Betrieb

Biomarker sind biologisch messbare Einheiten wie Enzyme, Hormone oder Gene, die ein frühzeitiges Erkennen und eine individuelle Therapie von Krankheiten möglich machen. Das „Center For Biomarker Research In Medicine“ in Graz (CBmed GmbH) vernetzt die wissenschaftliche Expertise von beispielsweise den Medizinischen Universitäten in Graz und Wien mit innovativen Technologien international führender Pharma-, Diagnostik- und medizintechnologischen Unternehmen wie QIAGEN oder IT-Unternehmen wie Kapsch. Das Ziel ist, die Diagnose und Behandlung von Krebs, Stoffwechselerkrankungen und Entzündungen zu verbessern. Zusammen mit wissenschaftlichen und industriellen Partnern werden Lösungen und Produkte für die Versorgung und Heilung von Patienten entwickelt.
Weltweit erste Bestellung der integrierten Sequenzier-Plattform von QIAGEN an CBmed ausgeliefert
Aufgrund der langjährigen, erfolgreichen Kooperation der Med Uni Graz mit QIAGEN auf dem Gebiet der Standardisierung von Qualitätsanforderungen von biologischen Proben für molekulare Diagnostik bekommt das CBmed als erster die Möglichkeit, die durchgängige NGS-Sequenzierung in der Forschung einzusetzen. „Gemeinsam mit QIAGEN wollen wir den Workflow testen und die medizinische Diagnostik weiterentwickeln. Durch diese Forschung wissen wir, in welche Richtung sich der Bedarf in der Medizin entwickelt. Unser gemeinsames Ziel ist eine computerunterstützte Analyse und Diagnostik als bedeutenden Schritt in Richtung personalisierte Medizin“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Thomas Pieber, wissenschaftlicher Leiter der CBmed GmbH.
„Mit dem neuen Konzept eines vollständigen Workflows ist erstmals eine lückenlose Integration aller Schritte und schnelle Analyse der Gensequenz von biologischen Proben dank optimal aufeinander abgestimmter Geräte, Verbrauchsmittel und Arbeitsabläufe möglich. So wird sichergestellt, dass die Probenqualität beispielsweise durch die Überstellung in verschiedene Labore nicht vermindert wird, was zu verfälschten Ergebnissen führen würde. Genau das wollen wir mit diesem neuen, einzigartigen Konzept für CBmed verhindern“, erklärt Dr. Uwe Oelmüller, Forschungs-Vizepräsident der QIAGEN GmbH Deutschland.
„Die steirischen Kompetenzzentren wie das CBmed sind herausragende Beispiele dafür, wie durch erfolgreiche Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft innovative Produkte, Dienstleistungen und Technologien entstehen“, so der steirische Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann. Innovationen in den Bereichen Gesundheits- und Lebensmitteltechnologie weisen nicht zuletzt aufgrund der demografischen Prozesse ein hohes Potenzial für Wachstum und Beschäftigung auf. Der Sektor soll langfristig weiter wachsen. Buchmann: „Die Steiermark hat das Potenzial, sich als flexibler und innovativer Player im globalen Wettbewerb der medizinischen Forschung zu behaupten. Die Kompetenzzentren spielen dabei eine wesentliche Rolle, wie auch das wachsende Konsortium rund um das CBmed bestätigt.“
Graz das europäische Biobankenzentrum
An der Medizinischen Universität Graz werden seit rund 30 Jahren biologische Proben – Blut, Speichel, Urin sowie krankes und gesundes Gewebe – unter qualitätskontrollierten Bedingungen für die Forschung gesammelt. Der Pathologe Univ.-Prof. Dr. Kurt Zatloukal, der auch Leiter des nationalen BBMRI Knotens (Biobanking and BioMolecular resources Research Infrastructure) ist und die Planung der europäischen Biobanken Forschungsinfrastruktur koordinierte, berichtet „Graz hat eine führende Rolle im internationalen Biobanken-Umfeld und beheimatet die Zentrale der europäischen Biobanken-Infrastruktur. Dies bietet hervorragende Möglichkeiten für die Erforschung neuer Biomarker. Das Forschungszentrum CBmed kann mit seinen internationalen Partnern die Daten schürfen damit Krebserkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und Entzündungen künftig noch gezielter behandelt werden können.“
Die große Herausforderung menschlicher Daten
Bei neuen Verfahren wie beispielsweise der Weiterentwicklung der Biomarker-Analyse entstehen sehr große Datenmengen, welche die Kapazität der Universitäts-Datenspeicherung übersteigen. Auch die Anforderungen an die Datensicherheit sind hoch. Das österreichische Unternehmen Kapsch hat dieses neue Tätigkeitsfeld schon vor einiger Zeit erkannt und möchte seine Expertise in der Verarbeitung und Sicherung der großen Datenmengen auch in der medizinischen Forschung einbringen.
Dr. Franz Semmernegg, Vorstandsvorsitzender bei Kapsch BusinessCom: „Wir haben viel Erfahrung mit großen und sensiblen Datenmengen, wie beispielsweise der unterirdische Hochsicherheits-Datenspeicher earthDATAsafe in Kapfenberg zeigt. Durch die Kooperation mit dem Kompetenzzentrum CBmed ergeben sich für alle Partner sehr große Chancen in diesem spannenden Bereich. Darum treten wir dem Forschungskonsortium bei.“
Ing. Robert Fasching, wirtschaftlicher Leiter des CBmed: „Wir freuen uns sehr, mit Kapsch einen international erfolgreichen Spezialisten aus Österreich für Verarbeitung und Speicherung von Big Data an Bord zu haben. Die Anforderungen und zugleich auch das Geschäftspotential in diesem Bereich werden in den nächsten Jahren deutlich zunehmen.“