Jahr der Jugendarbeit
Das Jahr 2016 wird für alle Akteure und Akteurinnen der Jugendarbeit ein Besonderes. Denn die hauptverantwortlichen Jugendpolitiker und Jugendpolitikerinnen Österreichs – das sind die Jugendministerin und die Jugendlandesräte/innen – haben dieses Jahr zum „Jahr der Jugendarbeit“ ausgerufen.
Mit dem „Jahr der Jugendarbeit“ soll der außerschulischen Jugendarbeit mehr Aufmerksamkeit gegeben werden. Ihre Leistungen und ihr wichtiger positiver Beitrag zur Österreichischen Gesellschaft sollen vermehrt öffentlich wahrgenommen werden. Dabei wird auch Jugend allgemein als ein Positivthema transportiert.
Auch die Stärkung der Jugendpolitik in Österreich ist ein Ziel dieses Jahres. Sie soll vor allem in einem klareren Licht erscheinen. Als Querschnittsmaterie umfasst ihr Aktionsradius viele Themenbereiche. Jugendpolitik ist in allen gesellschaftspolitischen Bereichen wirksam und fällt in die Zuständigkeit von mehreren Ministerien, Bundesländern und verschiedenen Institutionen. Gleichzeitig erscheint sie deshalb oftmals als diffus. Um diesen Umstand zu ändern wurde die Österreichische Jugendstrategie erarbeitet. Das „Jahr der Jugendarbeit“ orientiert sich ebenfalls an der Österreichischen Jugendstrategie, konkret an ihren drei Rahmenzielen:
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Beschäftigung & Bildung
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Beteiligung & Engagement
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Lebensqualität & Miteinander
Im Rahmen des „Jahrs der Jugendarbeit“ werden zahlreiche Veranstaltungen und Projekte zu den drei Rahmenzielen stattfinden. Wir können so einem ereignisreichen Jahr voller spannender Aktivitäten entgegensehen, die insbesondere durch die tatkräftige Unterstützung der Akteurinnen und Akteure der Jugendarbeit in Österreich ermöglicht werden.
„Ich freue mich sehr, 2016 das Jahr der Jugendarbeit auszurufen, denn die außerschulische Jugendarbeit leistet einen wertvollen Beitrag für die positive Entwicklung unserer Gesellschaft und unterstützt unsere Jugendlichen in allen relevanten Bereichen“, sagt Sophie Karmasin, Bundesministerin für Familien und Jugend. „Als Jugendministerin ist es mir besonders wichtig, Jugendpolitik in all ihren Facetten als Positivthema in der Öffentlichkeit zu verankern und breites Bewusstsein für die außerordentlichen Leistungen der Jugendarbeit zu schaffen. Diese – vielfach ehrenamtlichen – Leistungen sind nämlich keine Selbstverständlichkeit und verdienen entsprechende Anerkennung. Ich möchte alle Akteurinnen und Akteure herzlich einladen, sich aktiv am Jahr der Jugendarbeit zu beteiligen, gemeinsam zu kommunizieren und so den Wert der Jugendarbeit zu stärken“, erklärt Karmasin.
Ursula Lackner, in der Steiermark für Jugend zuständige Landesrätin, verweist auf die Vielfalt der Jugendarbeit in der Steiermark. Getragen wird sie von drei Säulen:
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Offene Jugendarbeit mit 47 Angebotsstandorten – zumeist Jugendzentren – mit insgesamt 207 hauptamtlichen MitarbeiterInnen.
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Verbandliche Jugendarbeit mit 20 Vereinen und Verbänden, die enormes leisten – und das fast durchwegs ehrenamtlich. Die Vereine haben 137.000 Mitglieder, mehr als 15.300 ehrenamtlichen Funktionären stehen gerade einmal 50 hauptamtlichen Mitarbeitern gegenüber.
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Steirisches Fachstellennetzwerk für Jugendarbeit und Jugendpolitik, das 20 Fachstellen umfasst.
„Allen, die sich in der Jugendarbeit engagieren, kann man nicht oft genug ,Danke‘ sagen für ihren Einsatz. Ohne sie wäre Vieles, das in der steirischen Jugendarbeit passiert, unmöglich. Angesichts der vielen Partnerinnen und Partner, die mit mir als für die Jugendarbeit zuständige Landesrätin zur Tat schreiten, ist das Angebot für Jugendliche nicht nur in diesem Schwerpunktjahr enorm“, so Lackner.
Sie macht unter unter anderem auf den Bundesredewettbewerb aufmerksam, der dieses Jahr in Graz stattfindet – von 23. bis 25. Mai im Kunsthaus. Veranstaltet wird er vom Jugendministerium und dem Jugendressort des Landes Steiermark gemeinsam. Dabei treten die Sieger aus allen Bundesländerbewerben in Österreich und übrigens auch aus Südtirol gegeneinander an, um die Bundessieger zu küren. 90 TeilnehmerInnen im Alter von 14 – 20 Jahren kommen dafür nach Graz, wobei heuer zum ersten Mal die 14-Jährigen mit eingebunden sind, was es auch SchülerInnen von neuen Mittelschulen ermöglicht, ihr Redetalent unter Beweis zu stellen. Bei der Siegerehrung am 25. Mai im Landtag halten die Sieger ihre Reden übrigens noch einmal.
Landesrätin Lackner hebt auch die Schulsozialarbeit hervor, die in diesem Schuljahr erstmals in allen sieben Bildungsregionen der Steiermark angeboten wird. Auch diese Initiative des Landes ist ein wichtiger Beitrag zur Jugendarbeit, hat sie doch das Ziel, SchülerInnen dabei helfen, ihr individuelles Leben besser zu bewältigen und sie in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrer Kompetenzen zu unterstützen. An mehr als 100 steirischen Pflichtschulen – vorwiegend NMS – sind rund 60 SchulsozialarbeiterInnen insgesamt 60.000 Stunden für die Kinder da. 60.000 Stunden, die es bisher nicht gegeben hat! Land, Sozialhilfeverbände in den Bezirken und die Stadt Graz stellen dafür 6,8 Millionen Euro bereit.
In Sachen Kultur tut sich auch sehr viel. Für das Internationale Theaterfestival für junges Publikum „Spleen*graz“, das von 4. bis 8. Februar in Graz an mehreren Orten stattfindet, hängen in ganz Graz bereits die Plakate. Bei diesem Festival wird hochqualitatives, vielfältiges und außergewöhnliches Kunst- und Kulturprogramm für ALLE – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – geboten. Es präsentieren nationale und internationale Theatergruppen Produktionen mit zeitgemäßen Themen, ungewöhnlichen Formen, überraschenden Spielräumen, Stücke für KünstlerInnen mit Behinderung, fremdsprachige Stücke für ein fremdsprachiges Publikum und natürlich auch steirische NachwuchsakteurInnen.
Beteiligung & Engagement zählen zu den Schwerpunkten in diesem Jahr. „Beteiligung bedeutet Mitwirkung bzw. Mitbestimmung am demokratischen System“, betont Daniela Köck, Geschäftsführerin von beteiligung.st – Fachstelle für Kinder-, Jugend- und BürgerInnenbeteiligung. „Jugendbeteiligung in der Steiermark heißt, dass Jugendliche mitreden, mitbestimmen und ihr Lebensumfeld mitgestalten können und somit die Lebensqualität am Wohnort erhöhen.“ Das geschieht sowohl auf Gemeinde- als auch auf Landesebene. Etwa beim „Mitmischen im Landhaus“. Jugendliche ab der 9. Schulstufe können in Medien-, Partizipations- und Politikwerkstätten demokratische Prozesse und politisches Handeln in ihrer Vielfalt erfahren. „Mitmischen im Landhaus“ ermöglicht gesellschaftspolitische Bildung dort, wo Politik passiert: Mitten im Landhaus. Alleine in diesem Schuljahr nehmen daran rund 700 SchülerInnen teil. Dieses wie auch andere Projekte korrespondieren mit dem strukturierten Dialog-auf Bundesebene wie auch auf europäischer Ebene.
Mitmischen wird auch in den Kommunen angeboten, d.h. die Mitsprache und der Austausch mit PolitikerInnen nehmen einen wesentlichen Platz in der steirischen Jugendarbeit ein.
Außerdem wird es heuer im Herbst wieder einen Jugendlandtag geben. Dabei bekommen Jugendliche die Möglichkeit, direkt auf die politische Gestaltung des Landes einzuwirken. Die von den TeilnehmerInnen beschlossenen Forderungen werden im Landtag behandelt.
Infos über weitere Veranstaltungen: www.jahrderjugendarbeit.at