Steiermark als Vorreiter bei Energiepolitik und Klimaschutz
„Die Steiermark ist mit der „Energiestrategie 2025" und dem „Klimaschutzplan Steiermark" einmal mehr Vorreiter in Sachen nachhaltiger Energiepolitik und Klimaschutz. Darauf dürfen wir mit Recht stolz sein", betonte Umweltlandesrat Jörg Leichtfried heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Graz. So werden im Klimaschutzplan nachhaltige Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes definiert, die einen wesentlichen Beitrag zur Verminderung der globalen Erderwärmung leisten. „Der letzte Klimaschutzbericht der Bundesregierung belegt, dass sich die Steiermark beim Erreichen der EU-Vorgaben auf dem richtigen Pfad zur Zielerreichung befindet", so der Landesrat.
Der Klimawandel kennt keine Landesgrenzen und daher ist es umso wichtiger, den Klimaschutz gesamteuropäisch voranzutreiben. Der Klimawandel ist jedoch auch in unseren Breiten eine nicht wegzuleugnende Realität, auf die sich die Verantwortlichen bei uns in der Steiermark strategisch bestmöglich vorzubereiten haben. Auch in unserem Bundesland und darüber hinaus sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits heute sichtbar. Der Rückgang der Gletscherflächen, abnehmende Schneesicherheit, zunehmende Intensität und Häufigkeit von Starkregenereignissen sowie vermehrt auftretende Hitzeperioden sind prognostizierte und zum Teil bereits eingetroffene Signale eines sich ändernden Klimas.
Die Klimaerwärmung ist also kein Zukunftsszenario mehr, sie ist bereits Realität. So stieg im Alpenraum innerhalb der letzten 150 Jahre die durchschnittliche Jahrestemperatur um 1,8°C an; eine Erhöhung, die beachtlich über dem weltweit verzeichneten Temperaturanstieg von 0,85°C liegt. Die Wissenschaft geht von einer weiteren Zunahme der Durchschnittstemperatur aus. „Das Land Steiermark hat das Wegener Zentrum der Universität Graz beauftragt, Klimaszenarien zu erstellen und die Folgen des Klimawandels für die Steiermark abzuleiten. So zeigen die Ergebnisse, dass für die Steiermark mit einer weiteren Temperaturzunahme von etwa 1,4°C bis 2050 zu rechnen ist", so der steirische Umweltlandesrat.
International besteht schon seit geraumer Zeit wissenschaftlicher Konsens darüber, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht wird. „Nun sind wir alle gefordert, dem Klimawandel auf zweierlei Ebenen entgegenzuwirken: Einerseits gilt es, konsequent und ambitioniert Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen (= Klimaschutz) voranzutreiben und weiterzuführen. In der Steiermark wurden dafür der Klimaschutzplan Steiermark sowie die Energiestrategie 2025 als strategische Grundlage zur Erreichung der internationalen Klimaschutzziele entwickelt", so Leichtfried. Mit der Zusammenfassung des Klimaschutzplans Steiermark und der Energiestrategie 2025 zu einem strategischen Dokument, dem Klima- und Energieplan Steiermark 2030 werden die Maßnahmen zur Zielerreichung nun neu ausgerichtet.
Zusätzlich zu den Klimaschutzbemühungen sind andererseits auch solche Maßnahmen notwendig, die zur Bewältigung der unvermeidbaren Folgen des Klimawandels (= Klimawandelanpassung) beitragen. Durch Anpassungsmaßnahmen können unerwünschte Klimawandelfolgen auf die natürlichen, sozialen und wirtschaftlichen Systeme abgemildert bzw. vermieden werden. „Eine gezielte und frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Anpassung ist dringend gefordert, da mit voranschreitendem Klimawandel die Möglichkeiten für eine erfolgreiche Anpassung abnehmen und die damit verbundenen Kosten steigen", stellt der Landesrat klar. Der Klimawandel bringe aber nicht ausschließlich negative Auswirkungen mit sich, sondern könne durchaus auch Chancen für eine Gesellschaft hervorbringen, welche zu erkennen und zu nutzen seien.
„Die Auswirkungen des globalen Klimawandels sind in erster Linie regional bzw. lokal für die Gesellschaft spürbar. Daher bedarf es eines Diskussionsprozesses auf Länder- und Regionsebene, um die Betroffenheit auf dieser Ebene festzustellen, entsprechende Handlungsoptionen zu erarbeiten und Maßnahmen zu setzen. Die Landesregierung hat die Wichtigkeit des Themas erkannt und bereits im Herbst 2013 mit der Erarbeitung der `Klimawandelanpassungsstrategie Steiermark 2050´ gestartet. Mit dieser Strategie wird das Ziel verfolgt, die Steiermark bestmöglich auf die zukünftigen klimatischen Bedingungen anzupassen, um negative Klimawandelfolgen zu vermindern und Chancen zu nutzen. Die Anpassungsstrategie wird neben dem bestehenden Klima und Energieplan Steiermark das Engagement des Landes im Bereich der Klimapolitik ergänzen", so Leichtfried.
„Unser Bundesland befindet sich bezüglich der Erreichung der Planziele auf einem sehr guten Kurs. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns zurücklehnen dürfen", stellte die Klimaschutzkoordinatorin des Landes Steiermark, Frau Mag. Andrea Gössinger-Wieser, klar. Und Prof. Dr. Gottfried Kirchengast, Institutsleiter des Wegener Institutes für Kima und Globalen Wandel an der Universität Graz, betonte: „Wir haben es geschafft, die Steiermark zu einer `Flaggschiffregion´ zu machen und darauf müssen wir konsequent weiter aufbauen. Wir müssen uns aber auch als Gesellschaft beherzt darum bemühen, dass Rechtsprechung und Gesetzgebung noch viel besser zusammenarbeiten, um die großen Ziele zu erreichen."