Identitäts-Formation in der Humantechnologie

„In einer wissensbasierten Produktionswirtschaft sind die gut ausgebildeten und engagierten ‚Köpfe‘ der entscheidende Faktor für die Wirtschafts- und Standortentwicklung", bekräftigt auch Dr. Christian Buchmann, Landesrat für Wirtschaft, Europa und Kultur. „Diese Köpfe fungieren gleichsam - um in der Sprache der Branche zu sprechen - als ‚Biomarker von Unternehmen und Regionen‘. Aber auch die Region mit ihren Organisationen und ihrer Infrastruktur, mit ihrer Kultur, prägt die Menschen. Es ist gerade dieses Wechselspiel, das eine Region wie die Steiermark mit best ausgebildeten Menschen fit für die globalisierten Wissensgesellschaften macht."
Mit 4,3% des BIP verfügt die Steiermark auch über die zweithöchste Forschungs- und Entwicklungsquote Europas und ist damit europaauffällig geworden. „Health Tech" ist, neben „Eco-Tech" und „Mobility", eines der drei Leitthemen des Wirtschaftsstandortes Steiermark. „Wenn die Steiermark heute sowohl im Bereich F&E als auch in der Wirtschaftsdynamik an der Spitze der europäischen Regionen steht, dann ist das unter anderem so dynamischen Branchen wie der Humantechnologie zu verdanken" erläutert Wirtschaftslandesrat Buchmann.
Zahlen belegen dynamische Cluster-Entwicklung
Dr. Robert Gfrerer, Geschäftsführer des steirischen Humantechnologie-Clusters, kann erfreuliche Zahlen präsentieren: „Im gesamten Stärkefeld wuchs der Jahresumsatz in den letzten zwei Jahren um rund 96 Millionen Euro und liegt nun bei rund 2,4 Milliarden Euro. Der Gesamtjahresumsatz der Clustermitgliedsbetriebe wuchs auf 1,8 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten ist um knapp 300 Mitarbeiter ebenfalls gestiegen und liegt nun bei rund 10.500 Beschäftigten im gesamten Stärkefeld. Die F&E-Quote ist mit knapp 18 Prozent auf stabil hohem Niveau. Gestiegen ist die Exportquote der Humantechnologie-Unternehmen, und zwar von 67 auf 72 Prozent." Diese Zahlen belegen für Clusterchef Gfrerer, dass Investitionen in F&E und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu guten Umsatz- und Exportzahlen führen, die wiederum Basis für sichere Jobs sind. „Wir sind stolz darauf, dass mit VTU ein wahrer ‚F&E-Kaiser‘ und mit M&R ein ‚Export-Motor‘ ersten Ranges Teil unseres Clusters ist!"
DI Robert Schwarz, Geschäftsführer der VTU Holding GmbH, zu den Beweggründen für die hohen Investitionen in Forschung & Technologieentwicklung: „Wir investieren jährlich mehr als eine Million Euro in F&E. Warum wir das machen? Weil wir vor allem eines verkaufen: Know-how. Und dazu brauchen wir neueste Technologien und best ausgebildete Mitarbeiter, vor allem an der Schnittstelle zwischen F&E und der großtechnischen Umsetzung. Nur mit diesen Faktoren können wir auch auf den internationalen Märkten bestehen."
Für Ing. Herbert Ritter, Geschäftsführer der M&R Automation GmbH, sind die internationalen Märkte ebenfalls von entscheidender Bedeutung: „Unser Unternehmen hat eine Exportquote von rund 85 Prozent. Ohne diese Exporte wäre es auch für ein mittelständisches Unternehmen wie unseres schwer möglich, langfristig zu überleben. Basis für erfolgreiche Exporte sind führende Technologien und die Menschen, die diese Technologien entwickeln und umsetzen können."
Für beide Unternehmer ist demnach das Thema der Zukunftskonferenz 2012 - die Frage
danach, auf welche Weise Menschen die Identitäts-Formation von Unternehmen, Organisationen
und Regionen prägen - von höchster praktischer Relevanz.
„Identity Formation": Die Zukunftskonferenz 2012 am 25.9. in Graz
So wird bei der am 25.9. 2012 in der Grazer Seifenfabrik stattfindenden Zukunftskonferenz auch die Frage nach den „Menschen als Biomarker von Unternehmen und Regionen" im Rahmen eines wissenschaftlich-philosophischen Streitgespräches gestellt. Dabei diskutieren Prof. Markus Hengstschläger, Genetiker, Dr. Oskar Haszonits, General Manager Fresenius Kabi Austria, Prof. Elisabeth List, Philosophin, und Wolf Lotter, Autor, über Wert und Bedeutung des Menschen für Organisationen und Regionen im Spannungsfeld zwischen genetischer Festlegung, individueller Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung.
Natürlich gibt es auch wieder hochkarätige Fachreferenten wie Prof. Heribert Häusler von Boehringer Ingelheim und Dr. Chris Mauracher von Sony DADC BioSciences zu Themen wie Prozessengineering, Diagnostik und Biobanking ebenso wie zur Frage, was „kreative Umfelder" ausmacht. Denn Individualisierung ist nicht nur in der Medikamenten-Entwicklung ein Paradigma der Zukunft ... „Durch die enge Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft wird in der Steiermark für alle ein neues Zeitalter der Partnerschaft spürbar", freut sich Clusterchef Robert Gfrerer.