Universalmuseum Joanneum: 500.000er-Besuchermarke 2011 knapp erreicht

Im Jahr seines 200-jährigen Bestehens hat das UMJ nach umfangreichen baulichen Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr und damit einhergehenden Rückgängen wieder den langjährigen Schnitt an Besuchern erreicht, was von Kulturlandesrat Christian Buchmann als "sehr positiv" beurteilt wurde. Hinter den Erwartungen sei das Interesse für das im Mai 2011 neu eröffnete "Museum im Palais" mit der kulturhistorischen Sammlung geblieben: Es hat rund 13.300 Besucher gezählt und soll 2013 mit zwei Sonderausstellungen - zu den Themen Schuhmode und 100 Jahre Warenhaus Kastner & Öhler - verstärkt an öffentlicher Wahrnehmung gewinnen, schilderte Intendant Peter Pakesch. Das Kunsthaus Graz konnte die Besucherzahlen aus dem Jahr 2010 nicht halten und erlebte einen Besucherrückgang von rund 66.700 auf 65.800. Schloss Stainz hat trotz des zusätzlichen Schließmonats einen leichten Anstieg (14.400 auf 17.300) verzeichnet, ebenso der österreichische Skulpturenpark mit zuletzt rund 24.900 Besuchern.
Insgesamt wurden die Eigenerlöse durch Eintrittskarten, Spenden, Veranstaltungen usw. um 29 Prozent gesteigert. Berücksichtigt man die Freieintritte nicht, ebenso wenig wie die 24-Stunden-, 48-Stunden-und Jahreskarten, mit denen man Zutritt in alle unsere Häuser hat, wurden im Joanneum insgesamt 217.700 Eintrittskarten und davon im Kunsthaus 31.402 Eintrittskarten verkauft. Das Spendenaufkommen hat sich von rund 31.000 auf 61.400 nahezu verdoppelt. Stark angestiegen sind auch die Veranstaltungserlöse um 57 Prozent auf rund 253.000. Insgesamt konnte der Eigendeckungsgrad insgesamt von 8,26 auf 10,44 erhöht werden, hieß es.
Aufgrund der Kürzung des Gesellschafterzuschusses des Landes in der Höhe von einer Mio. Euro im Jahr 2011 und um weitere 2,8 Mio. Euro für 2012 ist ein rigider Sparkurs notwendig geworden. Bereits im Vorjahr hat es neben Kürzungen der Öffnungszeiten aller Museen und neuer Winterschließzeiten auch eine Reduzierung des Personalstandes um 24 Mitarbeiter auf 390 (davon 52 Prozent in Vollzeit) gegeben. Für dieses Jahr habe man bereits mehr Besucher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres: "Im Moment sehen wir keine massiven negativen Auswirkungen auf die Besucherzahlen", so Muchitsch. Im Vergleich zu den Halbjahreszahlen des Vorjahres zähle man sogar mehr Besucher.
Im Frühjahr hat das UMJ eine Studie zur Abschätzung seiner ökonomischen und gesellschaftlichen Wirkung im Zeitraum 2008 bis 2010 in Auftrag gegeben: In der sogenannten Wirkungsanalyse wurde u.a. eine Wertschöpfung von 31,9 Mio. Euro und eine - direkte, indirekte und induzierte - Wirkung auf die Beschäftigung von 530 Arbeitsplätzen sowie eine Belebung des Tourismus durch Übernachtungsgäste in der Höhe von 18,9 Mio. Euro ergeben. Kulturlandesrat Buchmann bezeichnete das Ergebnis der Analyse als eine "wichtige Rückenstärkung für das UMJ" in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion.
Quelle: APA