KSG neu: Noch mehr Service für die Kulturschaffenden
Graz, 24. November 2011 - Auf Antrag von Kulturlandesrat Dr. Christian Buchmann hat die Landesregierung heute die neue Leistungsmatrix der Kulturservicegesellschaft (KSG) beschlossen. „Ziel ist, das Service an den Bedürfnissen der Kulturschaffenden zu orientieren, die KSG wird nicht mehr als Kulturveranstalter auftreten", so Buchmann.
„Als Serviceunternehmen ist es Aufgabe der KSG, sich an den Bedürfnissen Kulturschaffenden zu orientieren und das Portfolio dahingehend weiter zu entwickeln", sieht KSG-Geschäftsführerin Angelika Vauti-Scheucher in der heute beschlossenen Leistungsmatrix einen klaren Handlungsauftrag.
Im Sommer 2011 wurde eine anonymisierte Online-Befragung von über 1000 steirischen Kulturschaffenden durchgeführt. Die Umfrageergebnisse mit der außergewöhnlichen Responserate von 30,5 Prozent nahm Kulturlandesrat Christian Buchmann zum Anlass, den Prozess der Neuausrichtung der KSG einzuleiten: „Die Gesellschaft soll ihre Rolle als Schnittstelle und Plattform in Kooperation mit Expertinnen und Experten intensivieren und so zu einer kompetenten Vermittlerin in den Bereichen Förderberatung, Sponsoring, Marketing und PR, Internationalisierung und Infrastrukturmanagement werden."
Die KSG positioniert sich demnach als unterstützende Begleiterin von Kulturprojekten, Institutionen und EinzelkünstlerInnen in Form von praxisorientierten und maßgeschneiderten Beratungs- und Informationsleistungen mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und ist von ihrer Grundausrichtung keine Kulturveranstalterin - ihre umfassende Leistungsmatrix manifestiert sich nach Maßgabe der finanziellen Mittel. Bisherige Formate der KSG wie die Sensibilisierungskampagne „Kultur macht Mensch" wurden eingestellt, die „Galerie Kon-temporär" - der Ausstellungsraum am Griesplatz - wurde geschlossen. Das Projekt „kultura - zum weiblichen Part in Kunst und Kultur" wurde im Jahr 2009 initiiert. In dessen Rahmen ist eine Wanderausstellung entstanden, die nach wie vor in der Steiermark gezeigt wird. „Das Projekt wird von den Künstlerinnen mittlerweile selbst getragen, die KSG tritt in den Hintergrund und unterstützt zukünftig begleitend dieses Kulturprojekt", so Angelika Vauti-Scheucher.
Aufgrund der Umfrageergebnisse ergeben sich für die KSG folgende neue Handlungsfelder: Internationalisierung, Service & Beratung, Wirtschaft & Sponsoring, Marketing & PR, sowie Infrastrukturmanagement.
Zu den Ergebnissen der Umfrage:
Die Evaluation wurde im Juli 2011 vom außeruniversitären Institut für angewandte Kulturforschung und Kulturdokumentation „österreichische kulturdokumentation, internationales archiv für kulturanalysen" in Form einer anonymisierten Online-Befragung der Kunst und Kulturschaffenden in der Steiermark durchgeführt. Um einen Querschnitt der vielfältigen Erwartungen und Meinungen zu gewährleisten, wurde der Fragebogen an eine Grundgesamtheit von 1060 Kunst- und Kulturschaffenden übermittelt. Die außergewöhnliche Responserate von 30,5 % (das entspricht 323 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) bestätigt ein hohes Involvement und großes Interesse der Befragten.
Internationalisierung:
Aus dem Ergebnis der Umfrage ist abzulesen, dass sich der Großteil der Befragten international zu wenig vernetzt fühlt. Mehr als jeder 5. ist mit den derzeit gegebenen Möglichkeiten zur internationalen Vernetzung massiv unzufrieden. 40,9 % der Befragten wünschen sich eine Vernetzung mit österreichischen Institutionen im Ausland. 36 % geben an, Unterstützung bei der Vernetzung mit ausländischen Institutionen zu benötigen.
Service & Beratung:
In der Umfrage ist deutlich geworden, dass die Befragten ein Mehr an Informationen, Beratung und Service zu Projektförderungen auf allen gebietskörperschaftlichen Ebenen wünschen: EU (49 % der Befragten), Land (40,9 %), Bund (39,6 %), Stadt/Gemeinde (31 %). 32 % geben an, dass sie eine Hilfestellung bei der Antragstellung benötigen würden, 28 % wünschen sich diese Beratung bei der Abrechnung von Projektförderungen.
Wirtschaft & Sponsoring:
Aus dem Umfrageergebnis zur Thematik „Wirtschaft & Sponsoring" ist abzuleiten, dass sich lediglich 3,1 % der Befragten bei der Gewinnung von FördergeberInnen bzw. SponsorInnen aus der Privatwirtschaft unterstützt fühlen. Besonders die Sparten Literatur, Darstellende und Bildende Kunst sowie EinzelkünstlerInnen wünschen sich mehr Unterstützung und adäquate Konzepte zur Forcierung der Kooperation mit der Wirtschaft. 55 % der Befragten befürworten eine stärkere Vernetzung von Kunst, Kultur und Wirtschaft in der Steiermark. 52 % begrüßen einen Award für Kunst- und Kultursponsoring.
PR & Marketing:
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen ganz deutlich, dass 47 % der TeilnehmerInnen eine konkrete Hilfe bei der Pressearbeit benötigen, 34,7 % erhoffen sich Unterstützung bei der Entwicklung bzw. Umsetzung von Marketingmaßnahmen.
Infrastrukturmanagement:
Die Umfrage hat gezeigt, dass sich während der letzten fünf Jahre die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für viele Befragte, nach deren Einschätzung, verschlechtert hat. 43,3 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer benötigen ein größeres Angebot an Räumen (Ateliers, Probe- und Redaktionsräume usw.), Ausstattung und Technik.