Pflege - Kosten der Länder für Heime im Steigen
Anstieg heuer laut zwischen sechs und rund dreizehn Prozent
Die Vergleichbarkeit der Daten ist aufgrund unterschiedlicher Berechnungsmethoden der Länder nicht ganz einfach, klar ist aber: Die höchsten Gesamt-Ausgaben für die Pflege im Heim hat die Stadt Wien vorzuweisen. Für das heurige Jahr sind hier Aufwendungen von 650 Mio. Euro budgetiert, die Stadt Wien zahlt davon 450 Mio. Euro. Der Rest wird von den Klienten selbst als Kostenbeiträge geleistet, hieß es aus dem Büro von Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely (S). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von sieben Prozent. Betreut werden in den Heimen in Wien über das ganze Jahr gesehen insgesamt knapp 14.000 Personen. Ständig verfügbar sind in Wien etwas mehr als 9.000 Pflege-Betten. Bis ins Jahr 2015 soll die Kapazität auf mehr als 10.000 Betten ausgebaut werden, sagte ein Sprecher Wehselys.
In absoluten Zahlen recht hoch sind die Kosten auch in der Steiermark, die ja den Regress mit Verweis auf die Kosten abgeschafft hat. Für stationäre Pflege wendete das Land im Vorjahr 195 Mio. Euro auf. Insgesamt (mit Kostenanteilen der Klienten) lagen die Kosten bei 351 Mio - im Jahr 2005 betrug diese Kennzahl noch 180 Mio. Euro. Das Land Steiermark hat derzeit gut 12.000 Pflege-Betten, davon waren im Juli 2011 knapp 11.000 Betten auch belegt. Bis ins Jahr 2020 rechnet man im Büro der Landesrätin mit einem Mehrbedarf von über 2.300 zusätzlichen Betten.
Das Burgenland wendet laut Angaben der Landesregierung heuer 19,7 Mio. Euro für den stationären Bereich auf, für die kommenden Jahre wird ein weiterer Anstieg der Kosten erwartet (2012: 21,3 Mio. Euro, 2013: 23,4 Mio. Euro). Insgesamt (inklusive Kostenanteile der Pflegebedürftigen) schlagen die Pflegeheime heuer laut Budget mit 48 Mio. Euro zu Buche.
Einen Kosten-Anstieg vermeldet auch Salzburg. Während das Land 2010 noch 87 Mio. Euro aufwendete, werden sich die Kosten heuer laut Budget-Voranschlag auf 92 Mio. Euro belaufen - ein Plus von knapp sechs Prozent. Bei der Anzahl der Pflegeheim-Bewohner konnte man im Büro von Soziallandesrätin Cornelia Schmidjell (S) nur auf jene Personen verweisen, die von der Sozialhilfe unterstützt werden. Im Vorjahr waren circa 3.800 Pflegebedürftige, die auch Sozialhilfe bezogen, im Heim, die Zahl blieb damit gegenüber 2009 stabil.
Auch in Vorarlberg, Kärnten und Oberösterreich stiegen die Kosten für die Pflegeheime. In Oberösterreich gibt es laut Budget heuer ein Plus von 12,5 Prozent: Die Aufwendungen des Landes stiegen von 128 Mio. Euro im Jahr 2010 auf heuer 144 Mio. Euro. Vorarlberg wendete im Vorjahr 74,9 Mio. Euro auf, für heuer sind 77,5 Mio. veranschlagt (plus 3,5 Prozent). Und in Kärnten hat es laut Soziallandesrat Christian Ragger (FPK) seit Abschaffung des Regresses jährliche Kostensteigerungen von 15 Prozent bei der Heimpflege gegeben. Derzeit hält man dort bei 4.200 Pflege-Betten sowie weiteren 800 im Bereich der Psychiatrie. Insgesamt wendet das Land pro Jahr rund 66 Mio. Euro für die Heimpflege auf.
(Forts. mögl.) hac/bei
APA0120 2011-08-04/10:03