Drei Unternehmen steigen bei der TECHforTASTE ein - Die Steiermark bekommt ihren fünften Cluster
45 Partner erwirtschaften fast 670 Millionen Euro und beschäftigen knapp
4.800 Vollzeitkräfte. Insgesamt 150 Unternehmen bilden den Kern der
Lebensmitteltechnologie-Branche.
Seit Dienstag hat die Steiermark ihren fünften Cluster. Das erst 2007 von der Steirischen Wirtschaft-sförderungsgesellschaft SFG gegründete Netzwerk für Unternehmen aus der Lebensmitteltechno-logie und Lebensmittelwirtschaft „TECHforTASTE" hat offiziell den Status eines Clusters bekommen. Drei Partnerunternehmen sind als Gesellschafter in die TECHforTASTE GmbH eingestiegen. Gemeinsam haben sie 21 Prozent der Gesellschaft übernommen. Mehrheitseigentümer bleibt die Wirtschaftsförderung des Landes.
„Aufgrund der Systematik, mit der im Wirtschaftsressort Potenziale für den Standort Steiermark entwickelt werden, hat sich die Lebensmitteltechnologie als ein zukunftsträchtiges Stärkefeld abgezeichnet", sagte Wirtschafts- und Innovationslandesrat Christian Buchmann bei der Präsentation. In der Wirtschaftsstrategie des Landes „Innovation serienmäßig" seien Cluster als „wichtiges technologie- und wirtschaftspolitisches Instrument" definiert.
Tatsächlich verfolgt die Steiermark seit den 90er Jahren eine erfolgreiche Clusterpolitik. Dem 1996 gegründeten und international als Pilotprojekt anerkannten Autocluster folgten weitere in den Bereichen Werkstoffe (Materials), Holz und Humantechnologie.
Grundlage der Entwicklung von Clustern ist „das Ausmachen von Stärkfeldern in wirtschaftlich relevanten Bereichen", erläuterte SFG-Geschäftsführer Burghard Kaltenbeck. Wie richtig die Ein-schätzung war, zeigt sich daran, dass TECHforTASTE innerhalb von zwei Jahren 45 zahlende Partnerunternehmen gefunden hat, die alle Bereiche der Lebensmittelwirtschaft und Lebensmittel-technologie abdecken. Das Spektrum reicht von der Produktion bis zur Dienstleistung, von F&E-intensiven Zulieferunternehmen bis zu starken steirischen Markenprodukten. Mittelfristig sei es vorstellbar weitere Unternehmen als Gesellschafter in den Cluster einzubinden und insgesamt bis zu 49 Prozent an Unternehmen abzutreten.
Durch ein Privat-Public-Partnership-Modell sei es möglich, die Interessenslagen beider Sphären opti-mal abzubilden und damit sowohl den Standort als auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken.
Enertec, ein Unternehmen, das innovative Lösungen für gesamtheitlich optimierte Energieversorgungssysteme anbietet, Hygienicum, dessen Kernkompetenz der Aufbau und die Wartung von Hygienemanagementsystemen ist und Prolactal, das in Hartberg maßgeschneiderte funktionale Milchprodukte und Milchderivate entwickelt und herstellt, sind die drei neuen Gesellschafter.
In einem Cluster, „in dem Unternehmen nicht nur Kunden sind, sondern ein klar definiertes Mitspracherecht haben", sei am effektivsten möglich, „gemeinsame Probleme zu erkennen und ge-meinsam zu lösen", begründete Prolactal-Geschäftsführer Peter Demetler das Engagement der drei Mitgesellschafter.
Die 45 Unternehmen im Cluster beschäftigen fast 4.800 Mitarbeiter und erreichen einen Umsatz von knapp 670 Millionen Euro. „Insgesamt gibt es in der Steiermark rund 150 Unternehmen, die unmittelbare Relevanz für die Lebensmittelbranche haben", sieht Eva Gombocz, seit dem Vorjahr TECHforTASTE-Geschäftsführerin, noch Erweiterungspotenzial.
Um die Mitgestaltungsmöglichkeit weiter auszubauen, ist noch dieses Jahr die Etablierung eines Unternehmensbeirats geplant, der noch heuer seine Arbeit aufnehmen soll. Während man als Ge-sellschafter bewusst Unternehmen gewählt habe, die als Dienstleister und Zulieferer die Branche insgesamt gut überblicken, sollen im Beirat auch produzierende Partner vertreten sein: „Hier werden die Strategien vorbereitet, die dann der Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelwirtschaft insge-samt weiterhelfen sollen", so Gombocz.
Auch wenn sie derzeit Umbrüche erlebt, sei die Lebensmittelbranche nach Einschätzung von internationalen Wirtschaftsexperten „überdurchschnittlich stabil", zeigt sich Gombocz auch für die nähere Zukunft optimistisch. Bis zum nächsten Jahr soll im Cluster eine umfassende Standort-strategie erarbeitet werden.
Rückfragen an: Martin Novak, Conclusio PR Beratungs GmbH. Tel.: 0316/837 065,
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