Steirer gewinnen Innovationspreis „Econovius“
Das Grazer Unternehmen g.tec Guger Technologies OEG wurde 2008 mit dem Innovationspreis des Landes Steiermark, dem Fast Forward Award ausgezeichnet, und holte nun den bundesweiten Innovations-Sonderpreis "Econovius" in die Steiermark. „Brain-Computer Interface" (BCI) heißt das siegreiche Projekt, mit dem der Gewinner die Jury überzeugte. Es ist bereits das sechste Mal, dass eine Kategorie des Staatspreises für Innovation an einen steirischen Unternehmer geht. „Ich freue mich, dass innovative steirische Unternehmen immer wieder österreichweit ausgezeichnet werden und gratuliere der Firma g.tec und dem Team um Christoph Guger herzlich!", so Landesrat Dr. Christian Buchmann.
"Innovation serienmäßig" - die Wirtschaftsstrategie von Wirtschafts- und Innovationslandesrat Buchmann geht auf: Die steirische Firma g.tec ist in der Medizintechnik weltweit auf Überholspur. Im brandaktuellen Wirtschaftszweig Gehirn-Computer Interface entwickelt das Unternehmen Hard- und Software, mithilfe derer man technische Geräte über reine Gedankenkraft steuern kann. Das System misst die menschlichen Hirnströme und wandelt diese in Computerbefehle um. So können reine Nervenimpulse Rollstühle und Prothesen bewegen, in Schrift übersetzt werden oder virtuelle Spielwelten bedienen.
Forschungszentren, Universitäten und Krankenhäuser in 55 Ländern weltweit setzen das BCI bereits erfolgreich ein. Hochkarätige Beispiele sind etwa die Universitäten in Harvard oder Cambridge bzw. das Massachussetts Institute of Technology. "Der internationale Erfolg beweist Bedeutung und Wert unserer Arbeit", sagt g.tec-Chef Christoph Guger. Der "Econovius" als heimische Anerkennung freue ihn und sein 20-köpfiges Team natürlich umso mehr.
1999 gründeten die Grazer das Unternehmen, schon ein Jahr später erhielten sie den Technologiepreis des steirischen Wirtschaftsressorts. Mit Unterstützung der Steirischen Wirtschaftsförderung gelang es den Forschern, das BCI Schritt für Schritt zu optimieren - mit Erfolg: "Früher etwa mussten die Probanden die Befehlsgabe bis zu acht Stunden trainieren, heute dauert das kaum fünf Minuten", erläutert Christoph Guger. Lohn der Mühen: Diverse Mitgliedschaften in EU-Forschungsprojekten und unzählige internationale Auszeichnungen für g.tec in den folgenden Jahren.
Kein Wunder, dass die Jury des Staatspreises für Innovation die Steirer nun zum innovativsten KMU mit dem höchsten Wachstumspotenzial kürte: Zwar betreiben zahlreiche Unternehmen Gehirn-Computer-Interface-Forschung, das BCI hingegen errang Marktreife und eröffnet so Schwerstbehinderten und Gelähmten bereits heute bahnbrechende Möglichkeiten zur Interaktion. Gestern Science-Fiction, jetzt Wirklichkeit - das ist "Innovation serienmäßig" "in action"!
Den Staatspreis für Innovation gewann Fronius International GmbH mit „Delta Spot". Das Projekt ermöglicht automatisiertes Punktschweißen von Aluminium in der Automobilindustrie. Unter den sechs Nominierten war auch Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG mit Sitz in der Steiermark: „Syntegra" verbindet einen getriebelosen Antrieb mit einem kleinen und leichten Fahrwerk für Schienenfahrzeuge.