Bahnhof Lieboch wird zum Nahverkehrsknoten ausgebaut, Presseinformation vom 29.11.2008
Ausbau der Bahnsteige und Bahnsteigzugänge, Errichtung eines Busterminals und einer Park&Ride-Anlage mit ca. 60 zusätzlichen PKW-Stellplätzen unter Mitfinanzierung des Landes Steiermark in der Höhe von ca. 600.000 Euro.
Entsprechend dem S-Bahn-Konzept des Landes Steiermark und dem Steirischen Gesamtverkehrskonzept 2008+ (Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung vom 3.3.2008) ist die Ausstattung der Eisenbahnstrecken im Großraum Graz mit modernen Haltestellen im Rahmen einer Qualitätsoffensive dringend erforderlich.
Im Bahnhof Lieboch, der derzeit im S-Bahn-System von über 1.200 Fahrgästen pro Tag frequentiert und noch erhebliche Steigerungen erfahren wird, ist wegen der bereits bestehenden Zugsfrequenz die Errichtung eines durchgehenden Inselbahnsteiges erforderlich. Daraus resultiert, dass ein niveaufreier Zugang vom Bahnhofsvorplatz zum lnselbahnsteig zu errichten ist. Die dem Bahnhof vorgelagerte P&R-Anlage mit 39 PKW-Stellplätzen sowie die Bushaltestelle entsprechen nicht mehr den zukünftigen Anforderungen. Der Bahnhof Lieboch soll auch als Busknoten für regionale und lokale Buslinien eine optimale Verknüpfungsmöglichkeit zum S-Bahn-Verkehr auf der GKB-Strecke dienen. Diesbezügliche Planungen gemeinsam mit der Marktgemeinde Lieboch und den GKB ergaben, dass die Situierung eines Busterminals und die Adaptierung sowie Erweiterung der bestehenden P&R-Anlage unmittelbar im Bereich des Aufnahmegebäudes des Bahnhofes erfolgen soll. So sind kürzeste und fahrgastfreundliche Umsteigbeziehungen zwischen den Buslinien sowie zwischen Bus und Bahn und zwischen PKW und Bahn garantiert.
Seitens der GKB hat sich daraus kurzfristig die Möglichkeit ergeben, den Umbau des Bahnhofes in Lieboch mit einer niveaufreien Verbindung zwischen Bahnhofsgebäude und dem lnselbahnsteig mit Aufzügen in Barriere freier und kundenfreund-licher Ausgestaltung durchzuführen, um gemeinsam mit der Realisierung des Busterminals und der P&R-Anlage ein attraktives Gesamtkonzept umzusetzen.
Bei der Umsetzung der drei Module des Nahverkehrsknoten im Bereich des Bahnhofes Lieboch sind voraussichtlich folgende Investitionen erforderlich:
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niveaufreier und Barriere freier Bahnsteigzugang: ca. 700.000. EUR
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Busterminal: ca. 100.000 EUR
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P&R-Anlage: ca. 400.000 EUR
Für die Realisierung des Bahnhofsumbaus wird seitens des Bundes entsprechend dem §4 des Privatbahngesetz 2004 im österreichweit üblichen Schlüssel ein Beitrag des Landes in der Höhe von 50% der Investition eingefordert. Dies entspricht einem Landesbeitrag von ca. 350.000 EUR. Diese Maßnahme ist auch insbesondere als Verbesserung der Barrierefreiheit zu sehen. Für die Umsetzung von P&R-Anlagen gilt entsprechend der generellen Richtlinie zur steirischen Förderung des Nah- und Regionalverkehrs eine jeweils 50%-ige Finanzierung durch das Land und die GKB. Dem entsprechend ist dafür ein Landesbeitrag von ca. 200.000 EUR erforderlich. Entsprechend der generellen Richtlinie zur steirischen Förderung des Nah- und Regionalverkehrs beträgt die Mitfinanzierung bei Busterminals grundsätzlich 25%. 50% der Kosten für den Busterminal werden durch die GKB getragen. Die restlichen 25% wären grundsätzlich von der Marktgemeinde Lieboch zu tragen. Die Marktgemeinde Lieboch hat jedoch auf eigene Kosten im Bereich des Bahnhofs Parkplätze errichtet, die nun in die gesamte P&R-Anlage miteinbezogen werden. Als Ausgleich dafür übernimmt das Land den 25%-igen Gemeindeanteil des Busterminals. Dem entsprechend ist dafür ein Landesbeitrag von ca. 50.000 EUR erforderlich. Der Landesbeitrag für den Nahverkehrsknoten Lieboch beträgt somit voraussichtlich insgesamt ca. 600.000 EUR.
Der Antrag in der montägigen Regierungssitzung lautet daher: „Die Steiermärkische Landesregierung ermächtigt Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder die entsprechende Vereinbarung über die Errichtung des Nahverkehrsknoten im Bereich des Bahnhofes Lieboch mit dem Bund, der Marktgemeinde Lieboch und der GKB bzw. die Fachabteilung 18A die erforderlichen Durchführungsvereinbarungen über einen Landesbeitrag von insgesamt ca. 600.000 EUR abzuschließen."
Die Finanzierung des Projektes erfolgt aus dem Budget des Verkehrsressorts.