Simulation und Modellierung sind „preisgekrönt“, Presseinformation vom 17.11.2008
Forschungspreis des Landes Steiermark für Simulation und Modellierung erstmals verliehen. Markus Lengauer (FH Joanneum), Robert Danzer (Montanuni Leoben), Gerhard A. Holzapfel (TU Graz) und Markus Allesch (TU Graz) sind erste Preisträger im Rahmen des neuen Schwerpunktes „Simulation und Modellierung"
Methoden der Simulation und Modellierung sind in den letzten Jahren zu unverzichtbaren „Werkzeugen" in Naturwissenschaften und Technik geworden, die Fortschritt oftmals erst ermöglichen. Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder hat gezielt einen Forschungspreis ins Leben gerufen, der gestern (17. November) in der Helmut-List-Halle verliehen wurde. Die Preisträger in den Kategorien Grundlagenforschung, wirtschaftliche Anwendungen und Nachwuchsförderung wurden aus 58 eingereichten Arbeiten ausgewählt.
Ausgezeichnet im Bereich Grundlagenforschung (Dotation 8.000 Euro) wurde Univ.-Prof. DI Dr. Gerhard A. Holzapfel vom Institut für Biomechanik der TU Graz. Das dort entwickelte neuartige Modellierungs- und Simulationsverfahren ermöglicht das Studium der Biomechanik von atherosklerotischen Arterienwänden zu jedem Zeitpunkt während des Eingriffs der Angioplastie. Die Berechnung der biomechanischen Vorgänge während der Arterien-Aufdehnung dient dem Stententwickler, den Klinikern und letztlich dem Patienten.
O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Robert Danzer vom Institut für Struktur und Funktionskeramik der Montanuniversität Leoben und Dipl.-Ing. Dr. Markus Lengauer vom Studiengang Fahrzeugtechnik der FH Joanneum erhielten den Preis in der Kategorie wirtschaftliche Anwendungen. Die Preisarbeit beschäftigt sich mit der Möglichkeit, hochfeste metallische Drähte mit keramischen Umformwerkzeugen herzustellen. Ergebnis ist eine verbesserte Lebensdauer der Werkzeuge und die erhöhten Oberflächenqualität der so hergestellten Drähte. Für die steirische und österreichische Metallindustrie ergeben sich durch den Einsatz der neuen keramischen Werkzeuge Kosten- und Qualitätsvorteile.
Der Preis für die Nachwuchsförderung (Dotation: 3.000 Euro) ging an DI Dr. Markus Allesch vom Institut für Theoretische Physik der TU Graz. Ihm gelang durch die enorme Rechenleistung mit zehntausenden Prozessoren die Berechnung von Strukturen und Eigenschaften von Molekülen auf Basis quantenmechanischer Grundgesetze.