Steirische Delegation in der Golfregion
Unter der Leitung von Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann erkundet eine steirische Delegation von 24. bis 31. Oktober 2008 wirtschaftliche Hot-Spots in Dubai und Katar. Dabei sollen konkrete Kooperationsmöglichkeiten zwischen der Golfregion und der Steiermark ausgelotet werden.
Das Fokusprogramm Golfregion wurde vom Internationalisierungscenter Steiermark (ICS) aus dem wachsenden Interesse steirischer KMUs am arabischen Markt entwickelt. Erfolgreich angebotene Einzelcoachings und Gruppenseminare kamen der steigenden Nachfrage steirischer Firmen nach Unterstützung und begleitenden Maßnahmen beim Markeintritt nach.
Die Delegationsreise steirischer Vorzeigeunternehmen, begleitet von hochrangigen Vertretern aus der steirischen Wirtschaft und Politik in die Vereinigten Arabischen Emirate und ins Emirat Katar stellt nunmehr den Höhepunkt des Programms dar.
Die aus der Perlenfischerei gewachsenen Emirate erlebten durch die Entdeckung von Erdöl in den 1950er und 60er Jahren ihren ersten rapiden Aufschwung. Heute sind sie als boomende Länder der Superlative bekannt und streben nach Modernisierung und Diversifizierung ihrer Wirtschaft.
Das weltweit bekannte Burj al Arab in Dubai ist wahrscheinlich allen voran als Symbol für diesen Wandel - als eindruckvolles Sinnbild der Bestrebungen der Emirate neue Wirtschaftzweige zu erschließen - zu nennen.
Die erklärte Fokussierung auf Tourismus, Kultur, Forschung und Entwicklung zieht gigantische Investitionen der Regierungen in Bau- und Infrastrukturprojekte sowie den Ausbau des Gesundheits- und Ausbildungssektor nach sich, die Privatfirmen aus der ganzen Welt locken.
Mit dem grundsätzlich liberalen Wirtschaftsklima, der unbürokratischen Projektabwicklung und attraktiven Investitionsbedingungen versucht man Industrie, KMUs und Start-ups gleichermaßen anzuziehen.
Bei allem Veränderungsbestreben darf man allerdings nicht vergessen, dass die Wirtschaft noch immer maßgeblich von den Erdöl- und Gasreserven abhängt und gerade in diesen Sektoren derzeit noch massiv investiert wird.
Alle Wirtschaftsindikatoren zeigen nach oben: das reale BIP-Wachstum in den VAE soll 2008 8,4% und in Katar sogar über 10% betragen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (PPP) soll 2008 nach Schätzungen bei 29.513 USD (VAE) bzw. 53.013 USD (Katar) liegen. Sowohl die VAE als auch Katar weisen einen deutlichen Handelsbilanzüberschuss auf. Die Warenexporte der VAE beliefen sich 2007 auf rund 157 Mrd. USD, während die Importe fast 102 Mrd. USD betrugen. In Katar konnte 2007 ein Überschuss von fast 22 Mrd. USD erwirtschaftet werden.
Zählt Österreich auch nicht zu den wichtigsten Handelspartnern der Emirate, so konnten in den letzten Jahren die österreichischen Exporte deutlich zulegen. 2007 wurde die 500 Mio. Eurogrenze in die VAE knapp überschritten (+24,3%), die Exporte nach Katar sind mit 72,24 Mio. EUR sogar um fast 33% gestiegen.
Wichtigste Exportgüter waren Maschinen, Apparate und mechanische Geräte - vor allem die Bauindustrie und den Infrastrukturbereich betreffend, in denen auch die Geschäftschancen für die Zukunft liegen.
Neben der starken Zulieferindustrie bietet die Steiermark hervorragendes Know-how u.a. in den Bereichen Medizintechnik, IT oder Umwelttechnologie und ist bekannt für die hoch qualitative Nahrungsmittel- und Freizeitindustrie, woraus sich durch die Neuorientierung der Emirate viel versprechende Möglichkeiten der Zusammenarbeit ergeben.
„Ich freue mich, dass das Interesse steirischer Unternehmer an der Delegationsreise nach Dubai und Katar so groß ist. Ziel der Reise ist es, wichtige Impulse für die Zusammenarbeit der Steiermark mit den Emiraten zu setzen, bereits vorhandene Kooperationen auszudehnen, neue zu initiieren und den Grundstein für eine langjährige, nachhaltige Wirtschaftsbeziehung zu legen", fasst Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann seine Erwartungen zusammen.
„Wir erwarten mit Spannung die Chancen und Herausforderungen, die sich für die steirischen Unternehmen durch die Delegationsreise ergeben und werden diese durch bestmögliche Information, Coaching und Service in diesen neuen Markt begleiten", so Dr. Karl-Heinz Dernoscheg, Geschäftsführer des ICS Steiermark.