„Römische Villa von Retznei“ wird erforscht, Presseinformation vom 20.07.2008
Die „Römische Villa von Retznei" zählt zu den kulturell bedeutsamsten Denkmälern unseres Bundeslandes. Erste Ausgrabungen in den Jahren 2004 und 2005 - auch in dieser Zeit aus Förderungsmitteln des Wissenschaftsressorts subventioniert - eröffneten die Perspektive einer regionalen Nutzung und touristischen Erschließung. Während im Rahmen dieses Unterfangens das Hauptinteresse zunächst der Lokalisierung bereits „bekannter" Gebäude galt (so etwa des aus der Grabung des Grazer Archäologen Friedrich Pichler hervorgegangenen Villentraktes, 1873), so stellte sich im Zuge der Forschungen bald heraus, dass die Freilegung der von Pichler ausgegrabenen Gebäudepartien unabdingbar für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Bauwerk sein werde. Bereits heute können beinahe 100% der im Übersichtsplan Pichlers dargestellten und in der dazugehörigen Beschreibung erläuterten Gebäudereste verlässlich beurteilt werden. Hier setzt das Nachfolgeprojekt des Vereins „AIR Archäologie Retznei" an: Unter der engagierten Leitung von Mag. Bernhard Schrettle, soll die Erforschung der Villa von Retznei in den nächsten Jahren intensiviert, die Entwicklung des Gebäudes in die späte Kaiserzeit hinein verfolgt und in den Kontext der Geschichte des südlichen Noricums gestellt werden.
Wissenschaftslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder: „Gemeinsam mit einem Beschäftigungsprojekt des AMS sollen Bauforschung, touristische Erschließung und Gebäuderekonstruktion in den kommenden vier Jahren durchgeführt werden, um die Villa schließlich dauerhaft zur Besichtigung zugänglich zu machen."
Die Villa von Retznei ist aufgrund ihrer architektonischen Gestaltung in Verbindung mit dem guten Erhaltungszustand zweifelsfrei eine der interessantesten villae der Steiermark - sie schreibt steirische Geschichte und ist auch in sehr hohem Maße ein Stück „Steirische Identität"