Gleichstellung aller Verkehrsteilnehmer: Es wird ernst mit "Shared Space", Presseinformation vom 01.11.2007
Das „Shared Space" - Konzept des Keuning Institutes aus den Niederlanden greift diese Zielsetzung mit der Gleichstellung aller Verkehrsteilnehmer und der Regulierung des Verkehrs durch die soziale Kompetenz jedes Einzelnen direkt auf.
Kreuzungen und ganze Straßenzüge werden dabei mittels einer offenen Gestaltung ohne Flächenzuweisung nach den Kategorien Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger zu sicheren und attraktiven Plätzen und Straßen für alle.
Vorstellen darf man sich das so: Anstatt der starken Beeinflussung durch Ampeln, Markierungen und Verkehrszeichen spielt sich der Verkehr - maximal durch optisch -bauliche Maßnahmen begleitet - meist niveaugleich ab und weckt somit die Konzentration und Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. Der Mangel an strikter Regulierung fördert das rücksichtvolle Miteinander.
Der Erfolg in den Niederlanden spricht für sich: In allen 107 Projekten von „Shared Space" konnte die Anzahl schwerer Unfälle auf null reduziert werden.
Kristina Edlinger-Ploder: „Die Idee des „Shared Space"-Konzeptes soll in die Verkehrsplanung des Landes Steiermark Einzug halten. Wir können durch die Teilnahme an diesem Projekt auch EU-Mittel im Rahmen des „Alpine Space"-Programms lukrieren."
Die Teilnahme an diesem Programm hat zwei wesentliche Vorteile: Im Zuge des Erfahrungsaustausches können anhand von Best Practice-Beispielen vorhandene Erfahrungen in die Umsetzung bereits einbezogen werden und die Kosten der Umsetzung können zu 75 Prozent aus Mittel der EU (ERDF) kofinanziert werden.
Der Antrag am Montag, den Kristina Edlinger-Ploder der Steiermärkischen Landesregierung vorlegen wird, umfasst eine Beteiligung am transnationalem Projekt „Alpin Shared Space" mit einem Betrag von 250.000 Euro. Die Einreichung erfolgt im Dezember zum ersten Call im Rahmen des „European Territorial Cooperation Programme Alpine Space". Bei erfolgreicher Bewerbung werden die angesetzten nationalen Mittel durch EFRE-Förderung vervierfacht. Die Beteiligung am Projekt versetzt das Land Steiermark in die Lage, als Koordinator (Lead-Partner) möglichst großen Einfluss in die Projektgestaltung zu haben.