Mikroskopie bei Minus 165 Grad Celsius: Zentrum für Elektronenmikroskop rüstet auf, Presseinformation vom 01.11.2007
„Weiche" Materialien wie Polymere, biomedizinische Proben und organische Halbleiterbauelemente stellen heute ein wichtiges Forschungsgebiet dar, das sich in einer stürmischen Entwicklung befindet. Die Transmissionselektronenmikroskopie ist derzeit die einzige experimentelle Methode, mit der innere Strukturen von weichen Materialien im Realraum und mit einer Auflösung von einigen Zehntel Nanometern abgebildet werden können.
Dazu benötigt man spezielle Kryo-Präparationsmethoden und das erwähnte „Kryo-TEM", das für Untersuchungen bei tiefen Temperaturen vorbereitet sein muss.
Bei den Untersuchungen von Emulsionen und Suspensionen ist es wichtig, diese empfindlichen Substanzen durch tiefste Temperaturen zu stabilisieren. Dazu muss eine Probe innerhalb von Sekundenbruchteilen mit flüssigem Stickstoff auf Temperaturen unter -165 Grad Celsius abgekühlt und ins Mikroskop eingeschleust werden.
Um diese speziellen Untersuchungen am Zentrum für Elektronenmikroskopie in Graz mit dem vorhandenen „Transmissionselektronenmikroskop" durchführen zu können, ist die Anschaffung einer „low-dose" CCD-Kamera und einem Kryo-Transfer-Probenhalter erforderlich. Die Projekt-Gesamtkosten betragen 139.000 Euro. Auf Antrag des Projektleiters Univ. Prof. Dr. Ferdinand Hofer wird die Wissenschaftslandesrätin nach Zustimmung durch die Steiermärkische Landes¬regierung dieses Projekt mit 100.000 Euro aus dem Wissenschaftsbudget mittragen.