Buchmann besucht mit steirischen Unternehmen das neue EU-Mitglied Rumänien
Mit einer Unternehmensdelegation bereist Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann (VP) von 24. bis 25. Oktober 2007 Rumänien. In diesem östlichen EU-Mitgliedsstaat sehen vor allem steirische Unternehmen im Bereich der Umwelttechnologie, der Holz- und Automobilwirtschaft sowie der Infrastruktur neue Chancen.
Die neue Wirtschaftsstrategie des Landes Steiermark trägt den Titel „Innovation serienmäßig" und entwickelt den Wirtschaftsstandort entlang strategischer Leitlinien. Eine dieser Leitlinien ist die Internationalisierung, die vor allem die Eroberung neuer Märkte für steirische Unternehmen zum Ziel hat.
Bei dieser Delegationsreise nach Bukarest, der Hauptstadt von Rumänien, sollen ganz konkret für drei steirische Stärkefelder, nämlich Automotive/Mobilität, Holz/Papier/Holzbau sowie Energie- und Umwelttechnik, neue Chancen ausgelotet werden. Organisiert wird die Reise vom ICS (Internationalisierungscenter Steiermark).
„Die steirischen Unternehmen haben österreichweit die stärksten Zuwachsraten im Export. Darauf sind wir stolz, Ziel muss aber sein, dies weiter zu steigern. Deshalb sucht das ICS in meinem Auftrag stets nach neuen Märkten, die für die steirischen Unternehmen neue Kooperationsmöglichkeiten bieten. Rumänien ist ein solcher Markt, das beweisen zahlreiche österreichische Unternehmen, die dort bereits investieren. Know-how und Qualität der steirischen Unternehmen sind in Rumänien schon jetzt gefragt", so der Wirtschaftslandesrat.
Rumänien boomt. Das neue EU-Mitglied Rumänien zählt zu den Ländern mit dem größten Wirtschaftswachstum innerhalb der EU. 7,8% Wachstum verzeichnete es im Jahr 2006 und die Inflation war mit 4,9% (nach knapp 50% noch vor einigen Jahren) stark rückläufig. Die Kaufkraft der Rumänen ist gestiegen; ebenso die Ex- und Importe. Auch konnte 2006 ein kleiner Budgetüberschuss erzielt werden.
Investitionsstandort Rumänien. Mit seinem EU-Beitritt am 01.01.2007 erhielt Rumänien Zugang zu den europäischen Fördertöpfen. Für den Zeitraum 2007-2013 sind € 30 Mrd. an Fördergeldern für Rumänien reserviert, welche in Infrastruktur, Landwirtschaft und Unternehmensinvestitionen fließen sollen. Letztere werden sogar bis zu 70% gefördert.
Auch die 2005 eingeführte Flat Tax von 16% für Gewinne und Einkommen macht Rumänien zusehends attraktiv für ausländische Investoren.
Österreich als Investor Nummer 1. Österreich hat seine Chancen in dem Karpatenland frühzeitig erkannt. 4.500 Firmen in Rumänien verfügen über eine österreichische Kapitalbeteiligung. Ein 30%iger Anteil an den gesamten Auslandsinvestitionen macht Österreich zum größten ausländischen Investor in Rumänien.
Unternehmen aus der Steiermark. Auch zahlreiche steirische Firmen befinden sich in den Reihen österreichischer Erfolgsunternehmen in Rumänien. Wichtige Player oder sogar Marktführer findet man beispielsweise in Bereichen wie Versicherungen (Grazer Wechselseitige), Banken (RLB), Baumaterialien (Tondach), Bauleistungen (Porr), Bier (Brau Union), Verpackungen (Mayr-Melnhof) und Schienen- sowie Stahlhandel (Voest).
Herausforderungen. Rumänien hat - nicht zuletzt auch wegen der notwendigen Angleichung an europäische Standards - großen Aufholbedarf. Umweltschäden müssen beseitigt, neue Umweltstandards (z.B. Umweltverträglichkeitsprüfungen für Bauprojekte) eingehalten werden. Die Infrastruktur muss ausgebaut, die Armut und Schattenwirtschaft bekämpft, die Bürokratie verringert werden.
Chancen. Eben diese Herausforderungen stellen Chancen für die steirischen Unternehmen dar. Umwelttechnologie, Infrastrukturprojekte und Kooperationen im Holz- und Automobilbereich sind attraktive Geschäftsmöglichkeiten am rumänischen Markt.