Steirer bündeln die Ressourcen der Gehirnforschung, Presseinformation vom 24.06.2007
Die Steiermark setzt auf die Gehirnforschung. Morgen soll die Landesregierung ein bemerkenswertes Förderpaket beschließen.
Die moderne Gehirnforschung wird mit hoher Intensität voran getrieben und durch innovative computergestützte High-Tech-Methoden beschleunigt: die medizinische Forschung ist heute in der Lage, die Funktionen des Gehirns in seinen komplexen Zusammenhängen zu analysieren, mit einer wahren Flut von Erkenntnissen aufzuwarten und spektakuläre Forschungskonzepte zu entwickeln. Das medizinische Forschungspotenzial hält Einzug in verschiedenste Wissensgebiete, doch bedarf es der Bündelung und Vernetzung der einzelnen Forschungsstandorte und Kompetenzbereiche sowie eines hochprofessionellen Informationsmanagements. Grazer Wissenschafterinnen und Wissenschafter gehören in dieser Disziplin zur Weltspitze. Durch die Initiative von Wissenschaftslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder wurde die Gehirnforschung vor drei Jahren im Verein „Initiative Gehirnforschung Steiermark" (INGE.St) - Obfrau ist die anerkannte Universitätsprofessorin Christa Neuper - gebündelt. „Wir müssen gerade in Wissenschaft und Forschung den Mut haben, Projekte zielgenau und konzentriert zu fördern und vom Gießkannenprinzip abrücken. Nur dann können wir in einigen Bereichen der Wissenschaft im weltweiten ,Konzert der Innovation` mitspielen", begründet Edlinger-Ploder ihr massives Bemühen um die Förderung der Gehirnforschung.
In der Regierungssitzung vom 25. Juni 2007 soll auf Antrag der Wissenschaftslandesrätin das Ansuchen von Prof. Dr. Christa Neuper, Verein INGE St. (Initiative Gehirnforschung Steiermark) beschlossen werden, wonach für die Durchführung der wissenschaftlichen Aktivitäten, Veranstaltungs- und Projektvorhaben in den Arbeitsjahren 2007 und 2008 zwei Jahresförderungstranchen zu jeweils € 30.000,-- aus dem Wissenschaftsressort kommen werden.
Anwendungsgebiete der Gehirnforschung
Die Neurowissenschaften sind von zunehmender Bedeutung: für die Pädagogik, für die Pflege von alten Menschen, für das Wissen über Sucht und andere Abhängigkeiten: Die komplexe Verflechtung der verschiedenen Disziplinen sowie die rasante Dynamik der wissenschaftlichen Entwicklungen rufen nach einer verantwortungsvollen, lückenlosen Kommunikation und Zusammenarbeit, um neueste internationale Forschungsergebnisse rasch und kompetent auf entsprechendes Umsetzungspotenzial zu prüfen.
Die Bereiche Lebenswelt, Pädagogik und Bildung (Lernwelt) sowie Umsetzungsmöglichkeiten in Technik und Produktion (Arbeitswelt) werden dabei ebenso durchleuchtet wie das resultierende, gesellschaftlich und wirtschaftlich relevante Anwendungspotenzial. Es kooperieren Medizinische Universität, Karl-Franzens-Universität, Technischen Universität Graz sowie der beiden Pädagogischen Hochschulen unseres Landes.
* INGE.St. = Inintiative Gehirnforschung Steiermark