Wiener Schuldrama - Steiermark setzt auf Prävention, Presseinformation vom 16.09.2005
Der tragische Vorfall in einer Wiener Schule, der zum Tod eines 14jährigen Buben geführt hat, löst in ganz Österreich und auch in der Steiermark tiefe Betroffenheit aus. Leider können derartige Vorfälle nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Wie bekannte Psychologen und Psychiater unterstreichen, ist nicht die Aggression an und für sich ein Novum, sondern der Ausdruck an immer gewalttätigeren Handlungen. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, wurden in der Steiermark in den letzten zwei Jahren zahlreiche präventive Maßnahmen ergriffen. So ist das Projekt der Österreichischen Gesellschaft für Kinderphilosophie ein erster Schritt um Kinder im Umgang mit ihrer eigenen Persönlichkeit zu schulen.
Edlinger-Ploder: „Man kann nicht früh genug damit beginnen, Kinder auf ihr Leben und den Umgang mit schwierigen und konfliktträchtigen Situationen vorzubereiten.“
Weitere Maßnahmen sind die Schaffung von 20 zusätzlichen Lehrerdienstposten für die Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern oder der Lehrgang für Krisenmanagement der Pädagogischen Akademie des Bundes. Dieser entstand auf Initiative von Bildungslandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder und dem Leiter der Pädagogischen Akademie, Dir. Mag. Dr. Herbert Harb. Diese zweijährige Ausbildung wurde bereits von 42 Absolventen abgeschlossen und kann von Lehrern aller Schultypen besucht werden. Ziel der professionellen Ausbildung ist es, nicht nur Krisenhelfer auszubilden sondern bereits in der Krisenprophylaxe tätig zu sein. Für den nächsten Lehrgang sind bereits 25 Anmeldungen vorhanden.
Gut angenommen wurde auch die Vortrags- und Diskussionsreihe „Kinder ins Leben begleiten“ von Prof. Dr. Max H. Friedrich, dem bekannten Wiener Kinder- und Jugendpsychiater. In sechs regionalen Vortragsreihen mit insgesamt 2.800 Teilnehmern konnte vielen Eltern und anderen Beteiligten eine wichtige Hilfestellung im Erziehungsprozess gegeben werden.
Edlinger-Ploder: „Ich bin froh darüber, dass die Angebote des Landes im Sinne der präventiven Arbeit so gut angenommen werden. Möge sie ihren Teil dazu beitragen, dass der tragische Tod junger Menschen damit verhindert werden kann.“