Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 6. Oktober 2003
Ausschreibung der neuen Geschäftsführung der Krankenanstalten-Gesellschaft
Die Reform der Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGES) stand auf der Tagesordnung der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag. Nach einem gemeinsamen Antrag der Landesräte Hermann Schützenhöfer und Mag. Wolfgang Erlitz wurde die Ausschreibung zur Bestellung neuer Geschäftsführer nach dem Bundes-Stellenbesetzungsgesetz beschlossen.
Derzeit wird die KAGES interimistisch von Dr. Johann Thanner und Ernst Hecke nach dem Ausscheiden der bisherigen Vorstandsdirektoren Dipl.-Ing. Dr. Klaus Fankhauser und Dipl.-Ing. Bernd Martetschläger geführt. Die künftigen Geschäftsführer der KAGES erhalten nach den Anträgen der beiden Landesräte die Aufgabe, das Unternehmen nach den Aufgaben zu gliedern und künftig eine weitaus größere Verantwortung den einzelnen Spitälern zu übertragen. Ferner soll die neue Geschäftsführung die Zusammenarbeit mit der neuen Medizinischen Universität Graz und dem LKH-Klinikum bestmöglich gestalten. Im Gegensatz zur derzeitigen Lage soll die KAGES-Führung in Graz vor allem die globalen Ziele nach Vorbild von Unternehmer-Holdings festlegen. Zu viele Aufgaben werden derzeit zentral für alle 23 Landesspitäler erledigt. Nach diesem am Montag gefassten Beschluss werden die Personal- und Gesundheitsabteilung des Landes die Ausschreibung in die Wege leiten.
TOURISMUS: „Steiermark Land – Urlaub mit Stil“
Die neue Tourismusförderungsaktion „Steiermark Land – Urlaub mit Stil“ hat Landesrat Hermann Schützenhöfer am Montag vorgestellt. Danach können in den nächsten drei Jahren insgesamt 300 „Almlandzimmer“ in Beherbergungsbetrieben geschaffen werden. Zimmer mit Vollholzmöbeln, die von Betrieben dieser Region geschaffen wurden, sollen ein besonderes „Almenland-Flair“ vermitteln. Diese Aktion stellt nach den Plänen von Landesrat Hermann Schützenhöfer eine besondere Qualitätsoffensive in der Tourismusbranche dar, womit die Wertschöpfung in der Region gestärkt und eine bessere Identifikation der Steirer mit ihrer unmittelbaren Heimat erreicht werden soll.
Mit der Beschlussfassung ist in einer der nächsten Sitzungen zu rechnen.
TOURISMUS: Bilanz 2002
Den Tourismusbericht 2002 hat Landesrat Hermann Schützenhöfer in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung zur Beschlussfassung vorgelegt. Danach konnte die steirische Tourismuswirtschaft den Aufwärtstrend fortsetzen und einen Nächtigungszuwachs um 1,3 Prozent verzeichnen. 9,8 Millionen Nächtigungen bedeuten einen Anteil von 8,4 Prozent am gesamtösterreichischen Tourismus. Damit liegt die Steiermark auf Platz vier hinter Tirol, Salzburg und Kärnten. Behauptet hat die Steiermark die Spitzenposition beim Inlandstourismus. Im Vorjahr wurden 6.311.796 Übernachtungen von Inländern registriert. Bei den Ausländern erreichte die Steiermark mit 3.519.378 Nächtigungen einen Zuwachs von 5,3 Prozent.
Trotzdem müsste, so Landesrat Schützenhöfer, sich die Steiermark den Herausforderungen des Marktes stellen und die Tourismusförderung neu organisieren. Dazu werden sieben regionale touristische Kompetenzzentren geschaffen.
BILDUNG: Zusätzliche Ganztagesschulen erwünscht
Ausgehend von einem Landtagsbeschluss wird sich Landeshauptmann Waltraud Klasnic in einem Brief an die Bildungsministerin Elisabeth Gehrer für einen Ausbau der ganztägigen Schulformen in der Steiermark einsetzen.
Das beschloss die Steiermärkischen Landesregierung nach einem Antrag der Bildungslandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder. Nach den aktuellen Erhebungen bestehen derzeit landesweit 38 ganztägig geführte Schulen. Es handelt sich um 20 Volks-, 17 Hauptschulen und eine Sonderschule. Mag. Edlinger unterstrich, dass in den Bezirken Murau, Mürzzuschlag und Voitsberg keine ganztägige Schulen den Eltern angeboten werden. Schließlich sollten auch moderne Unterrichtsformen, wie die im Schulverbund Graz-West erfolgreich erprobte „Neue Mittelschule“ gezielt forciert werden. Der gemeinsame Unterricht der Zehn- bis Vierzehnjährigen umfasst im Zwei-Lehrer-System („teamteaching“) nicht nur traditionelle Schulpflichtfächer, sondern zahlreiche Wahlgegenstände. Beispielsweise wurde Ökologie in den Geographie- und Biologieunterricht eingebaut; das Fach „Geschichte“ wurde um Friedenskunde erweitert. Nach der Unterstufe erhalten die Schüler einen Hauptschulabschluss oder können den Weg zur Matura an der Oberstufe der beteiligten Verbundmittelschule Klusemannstraße einschlagen.
SOZIALES: Kinderhaus und Kindergarten in Bärnbach
Für die Errichtung eines Kinderhauses und eines Kindergartens mit drei Gruppen in der Stadt Bärnbach (Bezirk Voitsberg) hat die Steiermärkische Landesregierung nach einem Antrag von Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker rund 107.000 Euro freigegeben. Die Gesamtkosten dieser Investition betragen rund zirka zwei Millionen Euro.
Nach letzten offiziellen Angaben stehen derzeit 687 Kindergärten mit 26.464 Plätzen, 50 Kinderkrippen mit 603 Plätzen, 58 Horte mit 2.379 Plätzen und 15 Kinderhäuser mit 420 Plätzen in Betrieb. Landesrat Dr. Flecker betonte, dass die Auslastung regional sehr unterschiedlich sei. Derzeit werden die Anfragen der Eltern nach Kinderbetreuungsplätzen landesweit im Durchschnitt zu 90,7 Prozent erfüllt, in Graz sogar zu 93,6 Prozent.
KULTUR: Förderung diverser Veranstaltungen
Zur Förderung etlicher kultureller Veranstaltungen mit internationaler Beteiligung stellt die Steiermärkische Landesregierung nach einem über Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic gefassten Beschluss 61.500 Euro zur Verfügung. Dazu gehören das Internationale Grimming-Symposion, die aktuelle Ausstellung „Kinwall“ im Grazer Künstlerhaus, eine bessere Ausstattung des Museums der Wahrnehmung in Graz und vieles mehr.
Graz, am 6. Oktober 2003