Land Steiermark zeichnet steirische Tierschützer:innen aus
Von der Großtierrettung über Streunerkatzen bis hin zur Rettung des Huchen
Graz (4. Oktober 2024).- Mit dem „Tierschutzpreis des Landes Steiermark“ holt Tierschutzreferent LH-Stv. Anton Lang bereits zum 8. Mal steirische Tierschützerinnen und Tierschützer vor den Vorhang. Fünf Preisträger:innen wurden bei der bereits traditionellen Tierschutz-Gala, gemeinsam mit der Kronen Zeitung, in der Tierwelt Herberstein ausgezeichnet.
„Egal ob Heimtiere, Wildtiere oder Nutztiere – dass den Steirerinnen und Steirern das Wohl der Tiere ein großes Anliegen ist, zeigt sich in zahlreichen Initiativen in der ganzen Steiermark. Bereits zum 8. Mal verleihen wir den Tierschutzpreis des Landes Steiermark. Mit dieser höchsten Tierschutz-Auszeichnung des Landes holen wir Tierschützer:innen vor den Vorhang, die sich über die Maßen und unermüdlich für das Wohl der Tiere engagieren“, erklärt Tierschutzreferent LH-Stv. Anton Lang, Initiator des Landeswettbewerbs, „die fünf Preisträgerinnen und Preisträger haben uns mit ihrem vielseitigen Engagement sehr beeindruckt. Herzlichen Dank für diese außerordentliche Arbeit für den Tierschutz!“
Fünf Tierschützer:innen ausgezeichnet
Herausragende, innovative und vorbildliche Leistungen, Maßnahmen, Ideen und Aktivitäten im Bereich des Tierschutzes werden durch den Landeswettbewerb in den Mittelpunkt gerückt. Teilnahmeberechtigt am „Tierschutzpreis des Landes Steiermark“ sind Einzelpersonen, insbesondere Kinder und Jugendliche, sowie Personengruppen, steirische Vereine, Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen. Die eingereichten Tierschutzmaßnahmen sollen Vorbildcharakter haben, originell und innovativ sein. Erste Erfolge im Tierschutz bzw. zur Verbesserung des Tierwohls sollten außerdem bereits zu sehen sein. Eine Fachjury bestehend aus Vertreterinnen und Vertreter der Tierschutzombudsstelle, Land Steiermark, Landesveterinärdirektion, Steirerkrone und Tierwelt Herberstein hat die Einreichungen bewertet.
Preisträgerinnen und Preisträger 2024:
- Klaudia Schrampf – Streunerkatzenhilfe
Klaudia Schrampf aus Hitzendorf ist die ehrenamtliche „Streunerkatzenfängerin“ des Tierschutzvereins Purzel & Vicky und damit hauptverantwortlich für die professionelle Versorgung dieser Tiere. Mit Stand Mai hatte Frau Schrampf heuer bereits 120 Streunerkatzen eingefangen oder das Einfangen der Tiere koordiniert, sowie die veterinärmedizinische Versorgung über Purzel & Vicky veranlasst. Seit der Einreichung hat sich die Zahl der kastrierten Katzen bereits verdoppelt, viele weitere Streunertiere stehen in der Versorgungspipeline. Unmittelbar nach der Kastration durch einen Tierarzt werden die Tiere von Frau Schrampf wieder an ihren angestammten Plätzen ausgelassen. Sie ist dafür in der ganzen Steiermark unterwegs, von Strallegg bis Leutschach, von Mettersdorf am Sassbach bis Passail. - Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung – Tierrettung Gössendorf
Da in den letzten Jahren die Feuerwehr-Einsätze für verunfallte oder in Zwangslage befindliche Großtiere (u. a. Pferde und Rinder) kontinuierlich angestiegen sind, wurde unter der Federführung von Abschnittsbrandinspektor a.D. Tierarzt Heimo Kren, Bereichsbeauftragter für das Veterinärwesen beim Bereichsfeuerwehrverband Graz-Umgebung, bei der Freiwilligen Feuerwehr Gössendorf eine Spezialeinheit für „Tierrettung“ eingerichtet. Der vorrangige Einsatzbereich dieser Stützpunktfeuerwehr für Tierrettung ist der Bezirk Graz-Umgebung, jedoch können im Bedarfsfall auch steiermarkweit derartige Einsätze angefordert werden. Die Mannschaft wurde dafür extra in zwei Seminaren zu Großtierretter:innen ausgebildet, man hat in Eigenregie das notwendige Equipment angeschafft bzw. selbst gebaut. Die Kamerad:innen werden laufend geschult und stehen 24/7 für die Rettung von in Not geratenen Tieren zur Verfügung. - Franz Keppel vulgo „Huchenfranz“ – Erhalt des Huchens
Das Engagement für die Mur und den Huchen prägt das Leben von Franz Keppel. Der Huchen ist eine stark gefährdete Art und auf der Roten Liste der weltweit bedrohten Tiere zu finden. Die letzten intakten Populationen im deutschsprachigen Raum finden sich in den wenigen verbliebenen freien Fließstrecken der Mur. Das Ziel von Franz Keppel ist es, das Überleben der endemischen Spezies Huchen in der Steiermark zu sichern. Als steirischer Botschafter der Huchen wirkt er an Naturdokumentationen mit, veröffentlicht Fachliteratur zum Thema und legt auch persönlich Hand an, wenn es darum geht, Überlebensräume für seinen Huchen zu schaffen. - Susanne Bräuer – Landestierschutzverein
Seit mittlerweile 18 Jahren ist Susanne Bräuer hauptberuflich im Tierschutz tätig. Sie leitet das Tierheim Graz-Grabenstraße des Landestierschutzvereins für Steiermark. Neben der Tätigkeit im Tierheim versorgt sie in der Kittensaison aufopferungsvoll Babykatzen, um deren Überleben zu sichern. In ihrer Freizeit führt sie außerdem Kindergarten-Gruppen und Schulklassen durch das Tierheim und bringt ihnen so Tierschutzthemen näher – denn, so sagt sie, die Kinder sind die Tierschützer:innen von morgen. - Angelika Meister – Weißstorch-Horstbetreuung
Die Storchen- und Horstbetreuerin Angelika Meister aus dem Norden von Graz setzt sich für die steirischen Störche ein. Bei einem Notfalleinsatz wartet sie gerne auch selbst einen Horst oder errichtet stabile Nisthilfen. Regelmäßige Horstsanierungen tragen dazu bei, dass das Regenwasser gut ablaufen kann und die Küken nicht in den vollgelaufenen Mulden ertrinken müssen. Frau Meister nimmt sich der Aushorstung von Küken an, wenn ein Elternstorch aufgrund von Verletzungen oder Tod ausfällt, und sichert so dem Nachwuchs das Überleben. Mit dem Facebook-Account „Klapperstörche Steiermark“ leistet sie wichtige Aufklärungsarbeit, gibt Tipps für den Umgang mit Störchen und stärkt das Bewusstsein der Menschen – insbesondere der Kinder – für diese einzigartigen Tiere.
Graz, am 4. Oktober 2024